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Teilprojekt C06
Außenwirtschaftliche Versicherheitlichung zwischen Globalisierung und Protektionisums

2. Förderphase (2018-2021)

Das Projekt untersucht die Entstehungsbedingungen eines sicherheitsorientierten Außenhandelregimes vom späten 19. Jahrhundert bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges in Großbritannien und Deutschland. Das Instrument der staatlichen Exportkreditversicherung bzw. -bürgschaft stellte in der Zwischenkriegszeit in den beiden betrachteten Nationen ein neuartiges Mittel dar, mit dem Staaten den Außenhandel aus sicherheitspolitischen Erwägungen zu steuern und Unternehmen zu sicherheitskonformen Entscheidungen zu bewegen trachteten, wobei die betroffenen Unternehmen durchaus eigensinnig agierten. Das Projekt verfolgt die Arbeitshypothese, dass nach der sogenannten „Ersten Globalisierungswelle“ im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts der Außenhandel in Folge des Ersten Weltkriegs einer Politisierung und Versicherheitlichung unterworfen wurde, die zu einer qualitativ neuen Wahrnehmung und Handlungsorientierung bei exportorientierten Unternehmen, Handelsunternehmen, Versicherungsgesellschaften und staatlichen Akteuren führte; jedoch erhöhte die Überbetonung von Sicherheit für nationale Akteure paradoxerweise die Unsicherheit im gesamten Welthandel und verschärfte die Große Depression.

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