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Aline Seidel
Um unsere Repetentin ein bisschen näher kennenzulernen, haben wir sie interviewt.
Wer bist Du? Ich bin Aline Seidel (33 Jahre), die neue Repetentin der Hessischen Stipendiat*innenanstalt. Ich bin in Freiberg (Sachsen) geboren und in der Nähe von Hanau aufgewachsen. Zum Studium bin ich nach Marburg und Heidelberg gegangen und habe ein Jahr in Canterbury studiert. Meine Studiengänge waren Deutsch und Englisch auf Gymnasiallehramt und Theologie auf Kirchliches Examen – also Pfarramt. In Marburg habe ich auch meine Doktorarbeit mit dem Titel „Und die Moral von der Geschichte - ethische Textwirkung von literarischen und biblischen Parabeln“ begonnen. Das ist eine interdisziplinäre Doktorarbeit in den Fächern „Germanistische Literaturwissenschaft“ und „Evangelische Religionspädagogik“.
Mein Vikariat und das 2. Theologische Examen habe ich (Anmerkung: das ist die praktische Ausbildung zur Pastorin/Pfarrerin) in Hofgeismar gemacht und freue mich nun sehr auf meine erste Stelle in der Stipe – als eine der Schnittstellen von Universität und Kirche.
Ich bin verheiratet. Als Ausgleich für meine Arbeit gehe ich gern joggen, fahre Ski, mache Taekwondo und singe.
Seit wann wohnst Du in der Stipe? Ich bin gerade eingezogen. (Stand Dezember 2021)
Was war Deine bisher schönste Erinnerung? In der kurzen Zeit habe ich das Winterfest sehr genossen. Und mit den Student*innen meinen Vorstellungsgottesdienst in der lutherischen Pfarrkirche vorzubereiten, zu gestalten und zu feiern, das war eine wunderbare Erfahrung.
Was ist Dein Lieblingsort? Der Paradiesgarten mit der Schaukel. Die Dienstwohnung ist auch wirklich schön und toll!
Ein Klischee, welches auf die Stipe zutrifft, ist, … die Bewohner*innen sind sehr engagiert in Studium und Freizeit.
Welche Erwartungen haben sich bei Dir erfüllt, als Du in die Stipe eingezogen bist? Die Erwartung, eine junge Gemeinde zu haben, die Ideen hat und kreativ ist, wurde erfüllt.
Ich habe mich sehr auf die Stelle gefreut und hatte keine Befürchtungen. Da ich schon viel mit Studierenden ehrenamtlich gearbeitet habe, wusste ich schon, dass ich es mag, mit jungen Menschen zu arbeiten.
Stipe bedeutet für mich… Miteinander, Gemeinschaft und Wohnen im Schloss. Und die tollste erste Gemeinde, die ich mir vorstellen kann.
Wenn eine Fee Dir einen Wunsch erfüllen würde, was würdest Du tun? Ich hätte gern einen Swimmingpool im Keller. So einen richtig großen Pool, der eher in Richtung Hallenbad geht, in dem man Bahnen schwimmen kann.
Warum wolltest Du unsere Repetentin werden? Weil ich genau diese Arbeit mit jungen Menschen schätze und mich die Schnittstelle von Universität und Kirche reizt. Ich freue mich auf die kreative Arbeit – ich möchte gemeinsam Projekte und Workshops entwickeln, Veranstaltungen organisieren und anbieten und auch wissenschaftliche Projekte anstoßen und ich freue mich auf die Seelsorge von Studierenden. Die Kombination dieser Tätigkeitsbereiche finde ich sehr spannend und hatte sofort das Gefühl, dass diese Stelle gut zu mir passt, auch weil ich parallel dazu gern meine Doktorarbeit fertig stellen möchte – und daher an der Schnittstelle von Kirche und Universität arbeite.
Wie möchtest Du mit der religiösen Vielfalt/kulturellen Diversität der Stipe umgehen? Ich schätze Diversität und stamme selbst aus einer kirchenferneren Familie. Es ist mittlerweile eine gesellschaftliche Normalität, dass die Mehrheit nicht mehr gläubig ist. In meiner Arbeit trage ich natürlich meine eigene christliche Perspektive mit ein, gestalte Angebote wie Gottesdienste, lade zum Glauben ein, ich schätze aber genauso gleichberechtigt andere Positionen daneben. Ich finde es wichtig, dass im Collegium Philippinum nicht nur Theologiestudent*innen wohnen wie es früher einmal gewesen ist, sondern dass sich in der Stipe Menschen aller Religionen und Kulturen divers begegnen und voneinander lernen können. Ich möchte die christliche Perspektive im Dialog auf Augenhöhe mit verschiedenen Kulturen und Religionen gleichberechtigt und religionssensibel einbringen. Wichtig ist mir auch, gemeinsam wissenschaftliche Themen zu finden, die alle Collegiat*innen interessieren, und diese gemeinsam zu entdecken.
Welches Amt hättest du als Studentin gerne gemacht? Als Bücherwurm wäre das Bibliotheksamt naheliegend gewesen, aber ich glaube, ich hätte als Ausgleich zum Schreibtisch Lust aufs Gartenamt gehabt und ich war als Studentin selbst mal Wohnheimsprecherin. Also wahrscheinlich hätte mich auch das Tutorinamt irgendwann gefunden.
Vielen Dank für das Interview, liebe Aline!
Clara Desch interviewte Aline Seidel.