Hauptinhalt
Adaptierte PC-Arbeitsplätze
- Vorbemerkung
- Standorte / Anzahl und Ausstattung der Arbeitsplätze
- Öffnungszeiten
- Vernetzung der Arbeitsplätze
- Vorhandene Hard- und Software
- Nutzung der übrigen Pool-PCs
- Betreuung der Arbeitsplätze / Beratung
- Zentrale Verwaltung der Arbeitsplätze
Vorbemerkung
Für Studierende mit Blindheit und Sehbehinderung stehen an der Philipps-Universität Marburg einige blinden- und sehbehindertengerecht adaptierte, also mit Braillezeile, Sprachausgabe, Großschrift usw. ausgestattete PC-Arbeitsplätze zur Verfügung, die mit Hilfe der Paul und Charlotte Kniese-Stiftung eingerichtet werden konnten.
Die Pflege und Instandhaltung übernimmt die SBS in enger Zusammenarbeit mit dem Hochschulrechenzentrum.
Sie lesen hier u. a. Angaben zur verwendeten Hard- und Software, zu den verschiedenen Standorten der Geräte sowie zur Beratung der Nutzer*innen.
Standorte / Anzahl und Ausstattung der Arbeitsplätze
Die PC-Arbeitsplätze befinden sich in verschiedenen Gebäuden, sind jedoch jeweils für blinde und sehbehinderte Studierende aller Fachbereiche zugänglich. Es folgt die Auflistung der einzelnen Standorte, die Anzahl der dort aufgestellten Arbeitsplätze sowie ein Hinweis auf die jeweiligen Gerätekonfigurationen. Alle Arbeitsplätze sind mit an Schwenkarmen befestigten Flachbildschirmen, Scannerlesesystemen, externem USB-Anschluss (in Halbkugelform) sowie Lautsprecherboxen bzw. Kopfhörerverstärkern ausgestattet.
- PC-Saal M der Geisteswissenschaften:
Wilhelm-Röpke-Straße 6 (Phil.-Fak.), Erdgeschoss, Raum 00008
Ein Arbeitsplatz, zusätzlich mit Bildschirmlesegerät. - in der zentralen Universitätsbibliothek (Arbeitskabinen für Studierende mit Behinderung Nr. 2 und 3):
Deutschhausstraße 9, Erdgeschoss, in der Nähe der Haupttheke
Zwei Arbeitsplätze, zusätzlich mit Bildschirmlesegeräten, einem Brailledrucker in Arbeitskabine 2 sowie einem Tactonom Reader in Arbeitskabine 3.
In Raum 1, der mit einem PC mit spezieller Software für die Studienhelfer*innen der SBS und Assistenzkräfte ausgestattet ist, findet sich ein drittes Bildschirmlesegerät. - Multimedia-Arbeitsraum im Hochschulrechenzentrum:
Hans-Meerwein-Straße (Uni-Lahnberge), Ebene 6, Raum 06A07
Ein Arbeitsplatz, zusätzlich mit Bildschirmlesegerät. - Studentischer Lernort des Fachbereichs Psychologie:
Gutenbergstraße 18, Erdgeschoss, Raum 00021
Zwei Arbeitsplätze. - Juristische Seminarbibliothek (Arbeitsraum 3):
Universitätsstraße 6 (Savignyhaus), Erdgeschoss,
Derzeit ist der Arbeitsplatz nur ohne Braillezeile verfügbar, mit Bildschirmlesegerät (links vom Eingang, Arbeitsraum 3).
An allen Standorten befinden sich Bedienungshinweise in Braille und Großdruck, in denen z.B. auch Tipps zum Scannen gegeben werden.
Öffnungszeiten
Die aufgestellten Arbeitsplätze in der juristischen Seminarbibliothek und der Universitätsbibliothek sind während der gesamten Öffnungszeiten – also auch abends und am Wochenende – zugänglich. Die Schlüssel bzw. Transponder zu den Arbeitskabinen der beiden genannten Standorte sind bei der Bibliotheksaufsicht hinterlegt.
Der Multimedia-Arbeitsraum des HRZ ist montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Prüfen Sie vor Nutzung, ob der PC-Saal anderweitig belegt ist.
Belegungsplan Raum 06A07 (Marvin)
Nachts und am Wochenende erfolgt die Ausleihe des Schlüssels am Helpdesk des HRZ (Ebene 4 Raum 04A15).
Die PC-Säle, in denen die übrigen drei Arbeitsplätze aufgestellt wurden, sind montags bis freitags zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet. Die genauen Öffnungszeiten sind jeweils den Aushängen am Eingang oder dieser Übersicht zu entnehmen.
Vernetzung der Arbeitsplätze
Die Arbeitsplätze für blinde und sehbehinderte sind in das Intranet (UMRnet) der Philipps-Universität integriert. Dadurch finden Sie an jedem Arbeitsplatz eine stets gleiche Konfiguration vor. Zusätzlich ist auf diesen PCs Hilfstechnologie installiert. Die von den Nutzer*innen individuell vorgenommenen Einstellungen bei der Sprachausgabe oder Vergrößerung werden im Nutzer*innen-Profil gespeichert und können somit über die einzelnen Arbeitsplätze hinweg "mitgenommen" werden. Darüber hinaus steht der Zugang zum Internet offen.
Vorhandene Hard- und Software
Im Folgenden werden die verschiedenen Komponenten der PC-Arbeitsplätze kurz aufgeführt.
PCs
Bei den 9 PCs handelt es sich um sog. Liter-PCs (Dell Optiplex 5070). Diese sind so klein, dass sie auf den Tischen Platz finden.
Sound-Ausgabe
Zur Ausgabe von Audio stehen sog. Kopfhörerverstärker oder Lautsprecherboxen zur Verfügung, dabei fußt die Verteilung auf folgendem System:
An allen Arbeitsplätzen, welche sich in abgeschlossenen Kabinen befinden (juristisches Seminar und Universitätsbibliothek) kommen Lautsprecherboxen (Logitech Z130) zum Einsatz, an allen Arbeitsplätzen in öffentlichen PC-Sälen Kopfhörerverstärker. Die Lautsprecherboxen verfügen dabei jedoch über die Möglichkeit, einen Kopfhörer anschließen zu können. Zusätzlich wird bei Start des PCs die Lautstärke auf 50% voreingestellt.
Braillezeilen
Die Braillezeilen "Seika Trans Braille 80" mit 80 8-Punkt-Piezo-Modulen inkl. Cursorrouting) wurden von der Firma Gaudio-Braille geliefert.
Großschriftsysteme
Die Arbeitsplätze verfügen über hochauflösende 24 Zoll TFT Flachbildmonitore, die an um 360 Grad drehbaren Schwenkarmen befestigt sind. Außerdem kann die Neigung der Monitore individuell eingestellt und sie können bis zur Tischkante vorgezogen werden. Da diese Bildschirme strahlungsarm sind, sind sie auch gut für sehbehinderte Personen geeignet, die sich sehr nahe davorsetzen müssen. Als Vergrößerungssoftware steht ZoomText 2021 zur Verfügung.
Scannerlesesysteme
Die Scanner (Epson Perfection 4490 bzw. V500 Photo) werden durch zwei automatische Texterkennungssysteme (OCR), Kofax Omnipage Version 16 sowie Abbyy FineReader 15 Corporate ergänzt, welche auf den PCs installiert sind. Diese Softwares bieten die OCR-Behandlung von Scans, um maschinengeschriebenen Text zu extrahieren und können auch von Nutzer*innen mit Blindheit selbstständig bedient werden.
Blindenschriftdrucker
Bei den Brailledruckern handelt es sich um drei Romeo RB 40 und einen Thomas JR 40 (Standort ZUB Kabine 2), die von der Firma Becker bezogen wurden.
Schwarzschriftdrucker
Da die PC-Arbeitsplätze für blinde und sehbehinderte im Intranet integriert sind, ist es möglich, auch die Kopierer im Mischbetrieb über die Software Q-Pilot für Ausdrucke in Schwarzschrift zu nutzen. Hierfür ist im Druckdialog das Profil "Public_Schwarzweiß" oder "Public_Farbe" zu wählen. Im anschließenden Fenster (Software Q-Pilot) ist die Kartennummer der U-Card einzutragen und dies zu bestätigen. Der Druckauftrag wird sodann an einen zentralen Druckerserver gesandt und kann von jedem Kopierer im Mischbetrieb gedruckt werden. In nahezu allen Gebäuden hat die SBS mindestens einen Kopierer grundlegend beschriftet, um für vollblinde Nutzer*innen eine selbstständige Bedienung zu ermöglichen (vgl.Nutzung der Kopiergeräte im Mischbetrieb von und für blinde und sehbehinderte Studierende an der Philipps-Universität Marburg).
Software
Auf den PCs ist das Betriebssystem Windows 10 installiert. Die von der Universität bereitgestellte Software (bspw. Microsoft Office) kann auch von allen Arbeitsplätzen für blinde und sehbehinderte Studierende aus genutzt werden.
Screenreader
Zur Bedienung für Studierende mit Blindheit und Sehbehinderung stehen sog. Screenreader zur Verfügung.
Fusion
Fusion ist ein Kombi-Produkt aus (Jaws als Sprachausgabe und ZoomText als Großschriftprogramm) von der Firma Freedom Scientific und aktuell in der Version 2021 installiert. Fusion startet direkt im Anmeldebildschirm. Halten Sie sich an die Anleitung zu Fusion, wenn Sie Fusion in ihrem Profil nicht starten möchten oder lieber Jaws bzw. Zoomtext einzeln verwenden wollen.
Hinweis: Es gibt die gleichnamige Software "Fusion" im Bereich der Geographie. Hierbei besteht Verwechslungsgefahr.
NVDA
Zusätzlich steht auch der freie Screenreader NVDA (nur Sprachausgabe mit Braille-Unterstützung) zur Verfügung, welcher von den Nutzer*innen mittels Addons erweitert werden kann. Nach der Anmeldung kann dieser über die Kurztaste strg+alt+n gestartet werden.
Texterkennung / Konvertierung
Abbyy FineReader Corporate
Zur Digitalisierung von Texten oder Buchauszügen steht Ihnen das Programm Abbyy FineReader Corporate zur Verfügung. Mit dem angeschlossenen Flachbettscanner können Sie Texte scannen und mit Hilfe von Texterkennung (OCR) können Textzeichen aus dem Bild automatisiert erkannt werden. Der Text kann dann weiterverarbeitet bzw. korrigiert werden.
Nuance Omnipage
Als weitere OCR-Software steht Nuance Omnipage zur Verfügung. Diese Software soll aber zukünftig durch den Abbyy FineReader Corporate abgelöst werden.
RTFC
Als spezifische Software für blinde und sehbehinderte Studierende steht darüber hinaus an allen Arbeitsplätzen RTFC zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein Blindenkurzschrift-Formatierungs- und -Übersetzungs-Programm, mit dessen Hilfe digitalisierte Textvorlagen u. a. zum späteren Ausdruck in Blindenkurzschrift aufbereitet werden, oder als Audio-Datei (bspw. Im Daisy- oder MP3-Format) mit einer synthetischen Stimme (Text to Speech) zur Audioausgabe vorbereitet werden können. Folgende Stimmen stehen zur Verfügung:
- Markus (Deutsch)
- Petra (Deutsch)
- Oliver (Englisch)
- Aurélie (Französisch)
Für Sprachaufnahmen und Nachbearbeitung von selbigen steht die Software Audacity zur Verfügung. Ein Headset ist selbst mitzubringen.
Nutzung der übrigen Pool-PCs
Der kostenfreie Screenreader NVDA (Sprachausgabeprogramm) steht darüber hinaus auf vielen Pool-PCs in der Fläche zur Verfügung.
Sie können sich anzeigen lassen, in welchen PC-Arbeitsräumen NVDA installiert ist.
Auflistung der Software-Pakete in den PC-Arbeitsräumen (intern)
Geben Sie dazu "NVDA" in die Filter-Suche ein.
Somit ist die Basis-Arbeit auch außerhalb der adaptierten PC-Arbeitsplätze für blinde und sehbehinderte Studierende möglich.
Blinde Nutzer*innen können bei der Windows-Anmeldung durch drücken von Strg+Linke Windows+Return mit der Windows-eigenen Sprachausgabe "Narrator" bereits eine sprachliche Unterstützung aktivieren und somit die Anmeldung überwinden.
Sehbehinderte Nutzer*innen können für die Anmeldung und auch die weitere Arbeit mit der Tastenkombination Linke-Windows+Plus-Taste die Windows-eigene Bildschirmlupe zur Vergrößerung nutzen.
Betreuung der Arbeitsplätze / Beratung
In Fragen, die beispielsweise die Nutzung von Schwarzschriftdruckern betreffen oder ähnlichen Fällen, die mit dem allgemeinen Betrieb der PC-Standorte zusammenhängen, können sich blinde und sehbehinderte Studierende mit der Bitte um Unterstützung an das Aufsichtspersonal des jeweiligen PC-Standortes wenden.
Bei spezifischen Fragen hingegen stehen speziell für die Betreuung dieser Arbeitsplätze von der SBS angestellte Studienhelfer*innen zur Verfügung. Diese Aufgabe wird, um ihren vielfältigen Aspekten möglichst gerecht werden zu können, von einer sehenden und einer blinden studentischen Hilfskraft wahrgenommen.
Die Studienhelfer*innen sind wöchentlich während ihrer Sprechstunde zu erreichen.
Darüber hinaus können auch Termine mit ihnen (z.B. zur Einführung in die Scannerlesesysteme) vereinbart werden. Kontakt zu den Studienhelfer*innen
Zentrale Verwaltung der Arbeitsplätze
Die zentrale Verwaltung der für blinde und sehbehinderte Studierende adaptierten PC-Arbeitsplätze, wie auch der Einsatz der sie betreuenden Studienhelfer*innen, erfolgt durch die “Servicestelle für behinderte Studierende“ (SBS). Hierdurch wird die Rückkopplung mit den Nutzer*innen erleichtert und gleiche oder ähnliche technische Probleme, die an verschiedenen Standorten auftreten, können so am raschesten erkannt bzw. die notwendigen Reparaturen oder Ersatzbeschaffungen veranlasst werden. Auf diese Weise laufen die Kontakte zu den verschiedenen Herstellern der Spezialgeräte immer über die Stelle der Universität, die den Einsatz der Geräte koordiniert.
Deshalb sollten Nutzer*innen, die einen Defekt an einem der Geräte bemerken, uns dies möglichst umgehend mitteilen.