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Berufs- und Tätigkeitsfelder der Friedens- und Konfliktforschung

Einführende Anmerkung zum Tätigkeitsfeld

Die „Friedens- und Konfliktforschung“ gehört zu den modernen Schmelztiegel-Studiengängen, in denen sich Blickrichtung, Expertise und Methodik verschiedenster Fachrichtungen zusammenfinden, um eine große, gesellschaftlich relevante Aufgabe gemeinsam anzugehen.

Was ist ein Konflikt? Wann und wo entstehen Konflikte? Wie werden sie ausgetragen? Was passiert, wenn sie nicht ausgetragen werden, wenn sie unterdrückt werden? Wie, wo und wann eskalieren Konflikte? Wann wird daraus „Krieg“ – nur dann, wenn er „erklärt“ wird? 

Welche Einstellungen, Handlungen und Vereinbarungen stellen sich dem entgegen? Ist Frieden nur die Abwesenheit von Krieg? Wie entsteht Frieden, wie kann er erhalten bzw. bewahrt werden? Was hilft bei der Bewahrung von Frieden? Was ist eine Friedensordnung? Welche Prozesse wirken auf die Friedensordnung ein? Welche übergeordneten Systeme politischer, rechtlicher und ökonomischer Art stabilisieren den Frieden? Kann man Frieden „exportieren“?

Zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen können die großen theoretischen Ansätze der Handlungstheorie, Kommunikationstheorie, Systemtheorie und politischen Ökonomie herangezogen werden. Es sind aber auch Fragen der Motivationen, Einstellungen, Traumata, rechtlicher Grundlagen und der individuellen wie kollektiven Willensbildung, die hier zum Tragen kommen. Daher finden sich in diesem Fach die Menschen aus den Politik- und Sozialwissenschaften, der Bildungs- und Erziehungswissenschaften, der Psychologie, der Rechtswissenschaften und der Wirtschaftswissenschaften gleichzeitig „an einem Tisch“ zusammen. 

Auch wenn der Titel des Masters schon einen starken Schub in eine besondere Ausrichtung mitliefert, können sich die Absolvierenden der „Friedens- und Konfliktforschung“ relativ frei auf den allgemeinen Tätigkeitsfeldern der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften bewegen. Auch spricht nichts dagegen, sich auf den speziellen Tätigkeitsfeldern der beteiligten Fachgebiete umzuschauen. 

Für einen erfolgreichen Berufseinstieg kann es sinnvoll sein, sich die anwendungsorientierten „Tools“ der „Friedens- und Konfliktforschung“ vertieft und zertifiziert anzueignen, angefangen von der „Gewaltfreien Kommunikation“ über „Mediation“ bis hin zum „Internationalen Projektmanagement“.

Insgesamt ergibt sich ein individuelles Tätigkeitsfeld der „Friedens- und Konfliktforschung“ wie folgt: 

Diese Informationen wurden auf Grundlage von BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit und den Absolventenstudien der Philipps-Universität zusammengestellt. Wir danken Edgar Losse von der Agentur für Arbeit Marburg für die Anregung und Unterstützung.