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09.09.2021 Skizzenbücher Otto Ubbelohdes digital

In Kooperation mit der Universitätsbibliothek digitalisiert die Otto Ubbelohde-Stiftung Zeichnungen des Marburger Malers und Illustrators

Repro einer Ubbelohde Skizze
Foto: Universitätsbibliothek Marburg

Mit seinen Illustrationen der 1907-09 erschienenen dreibändigen Jubiläumsausgabe der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm hat Otto Ubbelohde (1867-1922) unzählige große und kleine Leser und Leserinnen bezaubert und als Illustrator eine große Bekanntheit erlangt.

Zum Werk Ubbelohdes zählen auch 62 Skizzenbücher des Künstlers, die sich im Besitz der Otto-Ubbelohde-Stiftung befinden und von denen nun 25 Stück in Kooperation mit der Universitätsbibliothek digitalisiert wurden. »Bei den Skizzenbüchern handelt es sich um einen bislang wenig bekannten und zu wenig wahrgenommen Teil aus dem Schaffen Ubbelohdes, den wir daher der Forschung und der Öffentlichkeit online zugänglich machen möchten«, so Dr. Rainer Zuch, der das Projekt von seiten der  Otto Ubbelohde-Stiftung betreut.

Scan einer Ubbelohde Skizze
Foto: Universitätsbibliothek Marburg

Für die Digitalisierung der kostbaren Skizzenbücher hat sich die Stiftung mit der Universitätsbibliothek zusammengetan. In der dortigen Digitalisierungswerkstatt stehen sowohl entsprechende Spezialscanner als auch das erforderliche Know-how zur Verfügung. »Der Umgang mit den fragilen und empfindlichen originalen Skizzenbüchern erfordert Expertise und stellt hohe konservatorische Ansprüche«, so Dr. Andrea Wolff-Wölk, die leitende Direktorin der Universitätsbibliothek, »deshalb kam bei diesem Vorhaben ganz spezielle, materialschonende Scantechnik zum Einsatz, die wir in unserem Haus sonst für die Digitalisierung unserer wertvollen historischen Bücher nutzen«.

Im nächsten Schritt wird nun die eigentliche Veröffentlichung erfolgen. »Dafür werden wir die Skizzenbücher gemeinsam mit dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg systematisch erfassen und die Digitalisate in der Verbunddatenbank Bildindex der Kunst und Architektur weltweit zugänglich machen. Dass viele Daten aufgrund der stiftungsinternen Inventarisierung bereits vorliegen, die aber noch korrigiert und überarbeitet werden müssen, erleichtert die Arbeit«, so Dr. Zuch. Die Freischaltung ist für 2022 geplant.

Hintergrund: Museum Otto-Ubbelohde-Haus
Der künstlerische Nachlass des Marburger Malers und Grafikers wird heute von der Otto Ubbelohde-Stiftung verwahrt und im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus Ubbelohdes in Goßfelden bei Marburg präsentiert. Seit 1999 dient das Otto Ubbelohde-Haus als Museum.

Hintergrund: Skizzenbücher in der kunsthistorischen Forschung
Skizzenbücher wurden als eigenständige künstlerische Werkgattung lange vernachlässigt. Heute genießen sie wegen ihres Quellenwerts, aber auch als ein Medium, das sich nicht zuletzt durch Privatheit und Unmittelbarkeit auszeichnet, einen hohen Stellenwert in der kunsthistorischen Forschung. Skizzenbücher versprechen nicht nur neue Einsichten und Erkenntnisse in künstlerische Prozesse, sie werden auch mehr und mehr als Kunstobjekte und eigenständige Werke betrachtet.

Weiterführende Informationen
https://www.otto-ubbelohde.de/

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