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Handschriften und Nachlässe
Mittelalterliche Handschriften und Fragmente
Durch die Aufhebung hessischer Klöster während der Reformation gelangen in der Gründungsphase der Bibliothek mittelalterliche Handschriften aus dem Marburger Franziskanerkloster, dem Augustinerkloster in Alsfeld und dem Zisterzienserkloster in Haina in den Bestand.
Eine weitere Handschriftengruppe bilden insbesondere medizinische Werke mit namentlich bekannter Provenienz: Die Handschriften Hans Minners, eines bedeutenden Apothekers des 15. Jahrhunderts, und die Handschriften aus dem Vorbesitz des Züricher Stadtarztes Christoph Clauser.Anfang des 19. Jahrhunderts, zur Zeit des Königreichs Westfalen, kommen erneut durch die Aufhebung von Klöstern mittelalterliche Handschriften in die UB: aus dem Kloster Corvey, dessen Geschichte bis in das 9. Jahrhundert reicht, und aus dem Kloster Bursfelde. Bei diesen Handschriften klösterlicher Herkunft handelt es sich größtenteils um Gebrauchshandschriften mit wenig kalligraphischer Ausgestaltung oder Illuminationen. Einen erneuten Zuwachs erfährt der Handschriftenbestand 1815 mit Werken aus der aufgelösten Universitätsbibliothek Rinteln.
Nachweis und Recherche:- Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg / Beschrieben von Sirka Heyne. - Wiesbaden 2002
Druckexemplar / Digitalisat - Katalog Plus
- Handschriftenportal
- Portal Corvey digital
- Digitale Sammlung "Mittelalterliche Handschriften"
- Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg / Beschrieben von Sirka Heyne. - Wiesbaden 2002
Neuzeitliche Handschriften
Die neuzeitlichen Buchhandschriften der Universitätsbibliothek Marburg haben größtenteils einen Bezug zur Philipps-Universität: Vorlesungsnachschriften, Sammelbände mit Universitätsstatuten und -verordnungen, Abschriften von Stadt- und Landrechtsordnungen, die von der juristischen Fakultät für ihre Tätigkeit als Spruchkollegium benötigt wurden, Stammbücher von Marburger Studenten, sowie - als bedeutendstes Stück der Sammlung - des Festungsbaumeisters, Kartographen und Historiographen Wilhelm Dilichs "Urbs et academia Marpurgensis succincte descripta et typis efformata" (Anfang 17. Jh.), mit 64 eingeklebten Holzschnittporträts.
Nachweis und Recherche:Orientalische Handschriften
Die insgesamt nur 44 Stücke zählende Sammlung orientalischer Handschriften und Fragmente enthält vor allem arabische, aber auch türkische, hebräische und persische Schriften sowie ein japanisches Gelegenheitsautograf und eine syrische Handschrift des 20. Jahrhunderts. Sie stammen größtenteils aus dem Nachlass des Marburger Orientalisten Johann Wilhelm Schröder (1726-1793). Die arabischen Handschriften sind in einem gedruckten Katalog erschlossen: Die arabischen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg / Beschrieben von Adnan Jawad AL-Toma. - Marburg 1979.
Darüber hinaus sind die 44 orientalischen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg im Handschriftenportal Qalamos verzeichnet, das einen direkten Zugang zu den Metadaten und Digitalisaten bietet. Qalamos strebt den möglichst vollständigen Nachweis der in deutschen Bibliotheken bewahrten orientalischen Bestände und ihrer Digitalisate an. So hält das Portal ca. 135.000 Handschriftendatensätze zu mehr als 120.000 physischen Objekten in unterschiedlicher Erschließungstiefe vor.
Nachweis und Recherche:Nachlässe und Autografen
Nachlässe stellen den umfangreichsten und wichtigsten Bestand unter den Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg dar. Es handelt sich in der Regel um Nachlässe von Marburger Professoren. Die Erschließung der Bestände ist unterschiedlich, meist in der Form von Karteien und Repertorien. Die Nachlässe sind in der Verbunddatenbank für Nachlässe, Autographen und Verlagsarchive Kalliope nachgewiesen, z. T. mit Einzelerschließung insbesondere der Korrespondenzen.
Zu den größten und wichtigsten Nachlässen zählen u. a. der Nachlass des Politikers und Historikers Ludwig Bergsträsser, des Orientalisten Karl Fr. Geldner, des Mathematikers und Physikers Christian Ludwig Gerling, des Juristen Friedrich Carl von Savigny, zusammen mit Dokumenten der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm, des Kunsthistorikers Richard Hamann, der Theologen und Religionswissenschaftler Rudolf Otto, Friedrich Heiler und Paul Tillich sowie des Philosophen Paul Natorp.
Nachweis und Rechercherche:
Kontakt Handschriften- und Nachlasssammlung:
Tel.: +49 6421 28-25101
Tel.: +49 6421 28-25154
E-Mail: Historische-Bestaende@ub.uni-marburg.de