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Sammlung Dissertationen

Savigny, Friedrich Carl von : Dissertatio Inauguralis Iuridica De Concursu Delictorum Formali . Marburgi : Krieger, 1800

Die Universitätsbibliothek Marburg besitzt einen für ihre Größenordnung ungewöhnlich umfangreichen Bestand an Dissertationen. 

Allein die historischen Schriften bis 1900 umfassen ca. 135.000 Titel. Die Größe dieses Bestands erklärt sich u. a. aus der führenden Rolle, die die Bibliothek ab 1817 lange Zeit im Akademischen Tauschverein gespielt hat, wo sie die Funktion einer Koordinierungszentrale ausübte. Diese überregionale Organisation setzte die Bibliothek in den Stand, verstärkt Dissertationen und andere Hochschulschriften zu erwerben. Damit machen die Dissertationen des 19. Jahrhunderts den größten Anteil unter dem historischen Bestand aus, darunter als besonders große Sammlung die französischen Dissertationen. 

Neben den Hochschulschriftenschriften der eigenen Universität spielen die Schenkungen beim Bestandsaufbau eine besondere Rolle. So kommen im 18. Jahrhundert medizinische und juristische Dissertationen aus den Bibliotheken der Marburger Mediziner Philipp Jacob Borell und Georg Philipp Michaelis und des Universitätskanzlers Georg Estor in die Universitätsbibliothek. Im 19. Jahrhundert erfolgt eine weitere umfangreiche Schenkung aus dem Nachlass des Gießener Mediziners Ernst Ludwig Wilhelm Nebel. Besondere Hervorhebung verdienen auch die Sammelbände mit Dissertationen aus dem Bestand der Rintelner Universitätsbibliothek - zumeist Drucke des 17. und 18. Jahrhundert -, die 1923 an die UB Marburg gehen.

In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts stagnieren die Erwerbungen bedingt durch Krieg und Inflation, der Tauschverkehr kommt aus politischen Gründen fast zum Erliegen. Ab 1925 geht es mit dem Bestandszuwachs wieder aufwärts und 1935 zählt die UB allein 304.550 Universitäts- und Schulschriften auf 1195,5 laufenden Metern. Seitdem ist diese spezielle Sammlung ständig gewachsen und umfasst heuet ca. 700.000 Titel.