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Bibliothek Max Kommerell

Die über 1400 Titel umfassende, wertvolle Sammlung wurde im Jahr 2006 an die Universitätsbibliothek Marburg als Schenkung übergeben.
Max Kommerell war von 1941 bis zu seinem frühen Tod am 25.07.1944 Ordinarius der deutschen Philologie an der Universität Marburg. Nach dem Studium der Philosophie, deutschen und romanischen Philologie, Musikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte in Tübingen, Heidelberg und Marburg kam er 1921 in Berührung mit dem George-Kreis, von dem er sich - nach einer Zeit der Jüngerschaft - 1930 löste. Bis zu seinem Ruf nach Marburg lehrte er an der Frankfurter Universität, wo er sich habilitierte, und übernahm Lehrstuhlvertretungen in Bonn und Köln.

Kommerell ist der bedeutendste Literaturwissenschaftler, der aus dem George-Kreis hervorging, und er gilt als Begründer der Komparatistik. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte lagen im Barock, der Klassik und Romantik. Hölderlin, Calderon, Jean Paul, Kleist, Goethe, Schiller, Hofmannsthal waren u.a. Gegenstand seiner Publikationen. In seinem eigenen dichterischen Schaffen greift er die theoretische Auseinandersetzung mit Drama und Theater auf, etwa in dem Trauerspiel "Die Gefangenen".

Das weite Spektrum seiner Lehr- und Forschertätigkeit spiegelt nun auch seine Büchersammlung wider: Über die japanische und chinesische Kunst, die Philosophie der Antike und die großen Autoren der Romania bis hin zu den Klassikern der deutschsprachigen Literatur sind hier wertvolle und seltene Titel vertreten, die bisher in den Bibliotheken der Marburger Universität nicht zu finden waren.

Alle Titel können im Online-Gesamtkatalog (OPAC) der Philipps-Universität aufgerufen werden:
Sucheinstieg: "Klassifikationen"
Suchbegriff "Bibliothek Kommerell".

Gemäß dem Schenkungsvertrag können die Bücher als Präsenzexemplare im Sonderlesesaal der Universitätsbibliothek eingesehen, allerdings nicht ausgeliehen werden.

Der Nachlass von Max Kommerell befindet sich im Literarturarchiv Marbach.