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Arminius und die Deutschen – ein nationaler Mythos
Unter Führung des Cheruskerfürsten Arminius fügten germanische Verbände dem römischen Feldherrn Varus 9 n. Chr. eine vernichtende Niederlage zu. Dieses Ereignis wurde später als „Urknall der deutschen Geschichte“ sowie „Geburt der deutschen Nation“ bezeichnet. In einem langen Rezeptionsprozess in Geschichte, Literatur und Kunst wird Arminius zu einer „nationalen Leitfigur“.
Aus Anlass des 2000. Jahrestages der Schlacht im Teutoburger Wald erarbeiteten Studierende der Fachbereiche 06 (Geschichte und Kulturwissenschaften) und 09 (Germanistik und Kunstwissenschaften) eine Ausstellung zu diesem Komplex, die wichtige Stationen dieser Vereinnahmung dokumentiert. Zu einzelnen Schwerpunkten – antike Ausgangslage, Frühhumanismus, literarische Rezeption im 17. und 18. Jahrhundert, Historiengemälde, wilhelminische Denkmalsbewegung, Germanenideologie im 19. und 20. Jahrhundert, der Arminiusstoff in der Gegenwartsliteratur und im rechtsradikalen Umfeld – wurden Exponate zusammengetragen, auf Stellwänden und in Vitrinen präsentiert und mit einführenden Tafeltexten versehen.
Verwendung fanden u. a. Bestände des Bundesarchivs in Berlin, des NRW-Landesarchivs in Detmold, der Lippischen Landesbibliothek in Detmold, der Universitäts- und Landesbibliothek in Düsseldorf, der Hochschul- und Landesbibliothek in Fulda, des Historischen Museums in Frankfurt a. M., des Kleist-Archivs Sembdner in Heilbronn, des Archivs der deutschen Jugendbewegung Ludwigstein (Staatsarchiv Marburg) und der Universitätsbibliothek Marburg. Zum Projekt gehört auch ein kleiner Ausstellungskatalog.
Die Ausstellung wurde unterstützt vom Marburger Universitätsbund, dem Ursula-Kuhlmann-Fonds des Universitätsbundes und dem Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften.
Kontakt: Dr. Volker Losemann, Seminar für Alte Geschichte: losemann@staff.uni-marburg.de