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Kunstgeschichte im Nationalsozialismus

Wanderausstellung zur Geschichte einer Wissenschaft zwischen 1930 und 1950

Die Ausstellung "Kunstgeschichte im Nationalsozialismus" wurde von einer studentischen Projektgruppe der Universität Bonn initiiert und von MitarbeiterInnen der kunsthistorischen Institute in Bonn, München, Tübingen, Marburg und Karlsruhe gemeinsam erarbeitet. Gegenstand ist das Verhältnis von Wissenschaft und Politik ebenso wie der Alltag an deutschen kunsthistorischen Instituten von 1930 bis etwa 1950.

Entgegen einer zum Teil bis heute verbreiteten Auffassung war die Kunstgeschichte im Nationalsozialismus durchaus kein unpolitisches, weil lediglich schöngeistiges Fach. Die Ausstellung präsentiert bislang unbekannte Dokumente zu verschiedenen Akteuren, Institutionen und Forschungsfeldern der Disziplin. Anhand von Publikationen, Korrespondenzen, Gutachten, Film- und Tondokumenten, Plastiken, Fotografien und Zeitzeugeninterviews werden die Beteiligung von Kunsthistorikern an der West- und Ostforschung, Zensurfälle, Karrierestrategien und die Entnazifizierungsproblematik dokumentiert.

Schwerpunkte der Marburger Station sind neben der Geschichte des Kunstgeschichtlichen Seminars und des Preußischen Forschungsinstituts für Kunstgeschichte zwischen 1933 und 1945 insbesondere die Fotokampagnen in den besetzten Gebieten, aber auch die Auseinandersetzungen zwischen dem Ordinarius Richard Hamann und seinem Kollegen Carl Horst bezüglich Hamanns 1933 in erster Auflage erschienenen "Geschichte der Kunst".

Die Stationen der Wanderausstellung sind:

Kunsthistorisches Institut der Universität Bonn, 16.3. - 29.4.2005
Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, 11.5. - 15.6.2005
Museum Schloss Hohentübingen, Tübingen, 22.6. - 30.7.2005
Universitätsbibliothek Marburg, 7.8. - 25.9.2005
Institut für Kunstgeschichte der Universität Karlsruhe, 5.10. - 19.11.2005
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, 24.5.-9.7.2006
Humboldt-Universität Berlin, Herbst 2006

Die Eröffnung der Marburger Ausstellung findet Sonntag, den 7. August, um 18.30 Uhr im Foyer der Bibliothek statt. Termine für Führungen werden noch bekannt gegeben. Geplant ist ferner ein Filmeabend mit Architekturfilmen aus der NS-Zeit. Bitte achten Sie auf entsprechende Ankündigungen in der Presse.Öffnungszeiten: Montag - Samstag 9.00 - 21.30 Uhr, Sonntag 13.00 - 21.30 Uhr.
Vom 12. bis 21. August ist die Bibliothek geschlossen.

Zu der Ausstellung ist eine umfangreiche Begleitpublikation erschienen, die im Buchhandel und im Lesesaal der UB erhältlich ist:

Kunstgeschichte im Nationalsozialismus. Beiträge zur Geschichte einer Wissenschaft zwischen 1930 und 1950. Hrsg. von Nikola Doll, Christian Fuhrmeister, Michael H. Sprenger.
VDG Weimar, 2005. 360 S., 20,-
ISBN 3-89739-481-2

Als weitere Informationsquelle wurde eine Datenbank mit Informationen über Dozenten und Lehrinhalte der deutschen Kunstgeschichte zwischen 1933 und 1945 erarbeitet. [Der Link ist 2019 nicht mehr aufrufbar: http://www.ikg.uni-karlsruhe.de/projekte/kgns/index.htm].

Ausstellung und Begleitpublikation werden unterstützt durch:

ZEIT-Stiftung Gerd und Ebelin Bucerius
Kulturreferat der Stadt München
Münchener Universitätsgesellschaft e.V.
Karlsruher Universitätsgesellschaft e.V.
Ulmer Verein. Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V.
Freundeskreis des Instituts für Kunstgeschichte der LMU München
Bildarchiv Foto Marburg
Universitätsarchiv München