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"... bin die kleine krumme Stadt auf und ab gegangen" Rilke und Marburg
Rainer Maria Rilke (1875-1926) hat Marburg in den Jahren 1905 und 1906 nur kurz besucht, aber die Stadt hat viele Spuren im Werk des Dichters hinterlassen. Die Ausstellung geht diesen nach, erinnert auch an Freunde des Dichters vor Ort und folgt ihm auf seinem Weg durch die Stadt und ihr Umland.
Auch Rilkes Verleger und Freund Anton Kippenberg kam 1945 mit seiner berühmten Privat-Sammlung nach Marburg, wo er zusammen mit der Bibliothekarin Ingeborg Schnack und seiner Assistentin Renate Scharffenberg u.a. eine Rilke-Ausstellung organisierte. Zeit ihres Lebens haben Ingeborg Schnack und Renate Scharffenberg die Rilke-Forschung unterstützt und u.a. mit der mehrfach überarbeiteten und erweiterten Rilke-Chronik ein Grundlagenwerk geschaffen. Ihre enge Zusammenarbeit mit Rilke-Herausgebern und Forschern ist dokumentiert in dem umfangreichen Nachlaß, den die Universitätsbibliothek 2013 nach dem Tod von Dr. Renate Scharffenberg erhalten hat.
Die Ausstellung, die nun in der Universitätsbibliothek gezeigt wird, ist im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut für Neuere deutsche Literatur, FB 09, unter Leitung von Dr. Erika Schellenberger-Diederich entstanden. Dr. Renate Scharffenberg war zu dieser Lehrveranstaltung eingeladen, beriet die Studierenden und schöpfte aus ihrem großen Wissen und Fundus rund um Rilke und sein Werk. Die Entwürfe zu ihren "Rilke-Vitrinen" wurden in der Ausstellung aufgenommen und umgesetzt.
Fast 80 Jahre nach der ersten Rilke-Ausstellung in der Universitätsbibliothek (1947 im Staatsarchiv Marburg untergebracht) und 20 Jahre nach der zweiten von Ingeborg Schnack und Renate Scharffenberg setzen die Auststellungsmacher heute neue Akzente in der Auswahl und Präsentation der Exponate.
Das Programm zur Eröffnung der Ausstellung begleiten künstlerisch der Slam-Poet Lars Ruppel und der Bildhauer Rupert Eichler. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Lesung, Stadtführungen und Fahrradtour gibt Anregungen, auf den Spuren Rilkes durch Marburg und die Umgebung zu wandeln.
Zur Ausstellung wurde ein Audioguide erstellt in einem gemeinschaftlichen Projekt mit dem Studiengang Europäische Literatur und der Arbeitsgruppe Sprechwissenschaft an der Philipps-Universität.