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"Deß einen Todt - deß andern Brod"

25 Jahre Leichenpredigten-Forschung. Ergebnisse und Perspektiven

Gedruckte Leichenpredigten der beiden Jahrhunderte zwischen 1550 und 1750 haben über ihre ursprüngliche Funktion als Begräbnispredigten der protestantischen Ober- und Mittelschichten hinaus entscheidende Bedeutung zur Erforschung der Frühen Neuzeit gewonnen. Überliefert sind im deutschen Sprachraum rund 250.000 dieser Quellen. Sie werden von der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg ermittelt und für die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen aufbereitet. Anlässlich des Vierten Marburger Personalschriften-Symposions (28. - 31. Oktober 2002) stellt die Forschungsstelle für Personalschriften in einer Ausstellung die vielfältigen interdisziplinären Erkenntnisse vor, die bei der Arbeit an Leichenpredigten gewonnen werden.

Die Ausstellung zeigt im einzelnen,
wie der Quellenwert von Leichenpredigten erkannt wurde und zur Gründung der Forschungsstelle geführt hat,
wie Leichenpredigten - gestern und heute - aufbereitet werden, um sie für die Forschung nutzbar zu machen,
welche Arbeiten, Dienstleistungen und Hilfsmittel auf der Grundlage von Material aus Leichenpredigten zur Verfügung stehen,
welche Leichenpredigtenbestände von der Forschungstelle in Marburg und Dresden ermittelt, verfilmt und bearbeitet wurden und werden.
Leichenpredigten auf historische Persönlichkeiten und exemplarische Stücke werden u.a. mit Schausärgen, einem Tödlein, mit Luthers Totenmaske und -händen sowie mit Porträts und Karten illustriert.
Zudem kann der Ausstellungsbesucher selbst Informationen an einem PC abrufen. Dort stehen Filme über die Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg und ihre gleichnamige Dependance an der Technischen Universität Dresden - beides Arbeitsstellen der Mainzer Akademie - zur Verfügung. Außerdem kann er in Datenbanken (Gesamtkatalog deutschsprachiger Leichenpredigten, Titelblattkatalog und Bibliographie) recherchieren und in ausgewählten Leichenpredigten virtuell blättern, wobei multimedial aufbereitete Hintergrundinformationen zu den Quellenaussagen abfragbar sind, sowie zur Homepage der Forschungsstelle ( http://www.personalschriften.de/) gelangen.