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Universitätsbauten in Marburg 1945-1980

Bilder und Dokumente zur Baugeschichte

Im Jahr 1950 waren an der Philipps-Universität nur etwa 3000 Studierende , 1975 waren es über 14.000. Der gewaltige Zuwachs entsprach einem bundesweiten Trend: Nach den Beschränkungen und Verlusten durch den Krieg und im Zuge des politischen und ökonomischen Wandels brauchten Staat und Wirtschaft viele akademisch gebildete Fachleute. Auch die Forschung musste intensiviert werden. Die Zahl der Studierenden in der Bundesrepublik stieg von etwa 150.000 im Jahr 1952 auf mehr als 1 Million im Jahr 1980. Mehr Studenten erforderten mehr Personal und beides zusammen erforderte mehr Platz. Bestehende Universitäten und Hochschulen mussten erweitert, neue errichtet werden. Der Hochschulbau boomte.

Werner Fritzsche, Joachim Hardt und Karlheinz Schade, die als Mitarbeiter der Philipps-Universität bzw. der Staatlichen Bauverwaltung am Ausbau der Marburger Universität mitgewirkt haben, zeigen in ihrer Ausstellung den Baubestand und das räumliche Wachstum der Universität vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die 80er Jahre.

Bis 1950 lagen in Marburg fast alle Universitätsgebäude in der Kernstadt und dem im Nordosten angrenzenden Kliniksviertel. Kleine Erweiterungsflächen standen lediglich am Ortenberg und in der Biegenstraße zur Verfügung. Erst gegen Ende der 50er Jahre gelang es der Universität, sich Bauland am Krummbogen zu sichern, auf dem dann die geisteswissenschaftlichen Institute und die Universitätsbibliothek entstanden. Für die naturwissenschaftlichen und medizinischen Institute stellte das Land Hessen der Universität ein großes Neubaugelände auf den Lahnbergen zur Verfügung. Die dort 1962 begonnene Baumaßnahme war eines der wichtigen Ereignisse in der neueren Geschichte der Philipps-Universität: Sie brachte einerseits eine räumliche Teilung der Universität mit sich, ermöglichte aber andererseits deren angemessenes Wachstum und löste vermutlich für immer das Problem fehlender räumlicher Entwicklungsmöglichkeiten.

Die Ausstellung zeigt anhand von Modellen, Plänen, Fotografien, Veröffentlichungen und Aktenstücken die bauliche Entwicklung der Philipps-Universität vom Wiederaufbau des durch Bomben zerstörten Kliniksviertels über die Neubauten der 50er und 60er Jahre bis zum Großprojekt Lahnberge, dessen erster Bauabschnitt in den 80er Jahren abgeschlossen wurde.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 27. Mai um 18.00 Uhr im Foyer der Bibliothek statt.

Zu der Ausstellung ist in der Schriftenreihe der Universitätsbibliothek eine umfangreiche Begleitpublikation erschienen: Universitätsbauten in Marburg 1945 - 1980. Baugeschichte und Liegenschaften der Philipps-Universität. Werner Fritzsche, Joachim Hardt, Karlheinz Schade. Marburg 2003, 330 S. ISBN-3-8185-0375-3