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Berufliche Entwicklungsperspektiven

Foto: Michael Schiefer

Im Vergleich mit Arbeitgebern, bei denen Routinetätigkeiten einen deutlich größeren Anteil der Laborarbeit ausmachen, bietet die Philipps-Universität ihren Laborfachkräften vielseitige, inter­essante Tätigkeiten und Karrierewege mit hohem fachlichem Anspruch. Aktuell erreichen deutlich mehr als die Hälfte der Laborfachkräfte an der Philipps-Universität die für Beschäftigte mit einem in einer beruflichen Ausbildung erworbenen Abschluss höchste Entgeltgruppe (E 9a/E  9b). Darüber hinaus bietet die Philipps-Universität z. B. in ihren hoch-spezialisierten Bereichen, den sog. Core Facilities, Stellen, für die üblicherweise der erfolgreiche Abschluss eines als Laboringenieurs befähigenden Bachelorstudiengangs (oder eine vergleichbare Qualifikation) erforderlich ist. Möglichkeiten zur Unterstützung von Weiterbildungen, z. B. eines berufsbegleitenden Studiums, bietet das Instrument Förderung berufsbegleitender Weiterbildung der Philipps-Universität. Die Einbindung in das Tarifsystem des öffentlichen Dienstes in Hessen (TV-H) bedingt eine geregelte Entgeltstruktur mit gesichertem Verdienstzuwachs basierend auf den Erfahrungs­stufen der Beschäftigten.

Die berufliche Entwicklung jeder und jedes Einzelnen beruht auf Kompetenzerwerb und der Über­nahme höherwertiger Tätigkeiten, die zu einer Eingruppierung in eine höhere Entgeltgruppe führen. Für die Realisierung einer Höhergruppierung sind wesentlich

  • (1) die Motivation und das Engagement der einzelnen Laborfachkraft

    Grundlage für die berufliche Entwicklung einer Laborfachkraft sind Motivation, Engagement und Eigenverantwortung. Flexibilität hinsichtlich der Tätigkeiten, die übernommen werden, die Bereit­schaft, sich beispielsweise durch Arbeitsplatzwechsel in vielfältige Methoden und Geräte einzuar­beiten, oder auch die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen bereiten den Weg für Entwicklungs­perspektiven. Arbeitsplatzwechsel können sich nicht nur positiv auf die Kompetenzen der Beschäf­tigten, sondern aufgrund größerer fachlicher Vielfalt auch motivierend im Arbeitsalltag auswirken. Deshalb begrüßt und unterstützt die Philipps-Universität als Arbeitgeberin individuelle Initiativen zur eigenverantwortlichen Karrieregestaltung.

  • (2) ihre Qualifikation für spezielle Aufgaben

    In den Laboren der Philipps-Universität kommen vielseitige Methoden und häufig höchst speziali­sierte Geräte zum Einsatz. Schnelle technische Entwicklungen oder auch die eigenständige Entwick­lung von Methoden kennzeichnen den universitären Laboralltag. In vielen Arbeitsbereichen stellen sich daher Anforderungen an die fachlichen Kompetenzen der Laborfachkräfte, die weit über das in einer Ausbildung erworbene Wissen und ggf. auch über die in der bisherigen Berufspraxis erworbenen Kompetenzen hinausgehen. Deshalb ist es für jede Laborfachkraft von hoher Bedeutung, ihr Kompetenzspektrum regelmäßig zu aktualisieren und zu erweitern. Gemeinsam mit den jeweiligen Vorgesetzten sollten passende Qualifizierungsinhalte und auch –formate besprochen werden. Sinnvolle Maßnahmen der Qualifizierung sind neben Fortbildungen insbesondere auch die Hospitation oder sogar längere Mitarbeit in einem anderen Labor. Diese Qualifizierungsformate bieten die Chance, eine Methode oder ein Gerät sehr intensiv kennenzulernen und erlerntes Wissen schnell im eigenen Arbeitsalltag einzubringen. Weiterhin verbessern in vielen Fällen Positionswechsel die Chancen auf ein höheres Entgelt, da sie ein wirkungsvolles Instrument für die Verbreiterung des Kompetenzspektrums der Mitarbeiten­den darstellen.

  • (3) die Unterstützung und die geeigneten Rahmenbedingungen seitens der Arbeitgeberin

    Führungskräfte tragen die Verantwortung, die Laborfachkräfte ihrer Arbeitsgruppe in ihrer Karriere­ent­wick­lung zu bera­ten und zu unterstützen. In diesem Zusammenhang eignen sich die Jahresgespräche, die 2010 als Mittel transparenter und wertschätzender Führung und Zusammenarbeit an der Philipps-Universität eingeführt wurden. Jahresgespräche bieten Vorgesetzten und Laborfachkräften einen geeigneten Rahmen, um Karrierewünsche und Aufstiegsmöglichkeiten der Laborfachkraft gemeinsam zu besprechen, mögliche Entwicklungsperspektiven zu diskutieren oder auch sinnvolle Qualifizierungs­maßnahmen zu vereinbaren. Drei bis fünf Jahre nach Berufseinstieg oder einem Positionswechsel sollte überprüft werden, ob sich eine Laborfachkraft aufgrund ihrer Berufserfahrung und weiterer Qualifizierungen so weit entwickelt hat, dass sie eine höherwertige Tätigkeit, verbunden mit einer höheren Entgeltgruppe, übernehmen kann. Dies ist unter Umständen über die fachliche Aufwertung der aktuellen Tätigkeit oder durch Wechsel auf eine andere, anspruchsvollere Position, auf die sich die Laborfachkraft bewerben kann, möglich.

    Die Philipps-Universität schreibt grundsätzlich Stellen, die nicht von einer geeigneten Laborfachkraft der gleichen Entgeltgruppe übernommen werden können, zunächst universitätsintern aus und gewähr­leistet faire und transparente Auswahlprozesse.