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ProMotivation - Mentoring für Studentinnen und Absolventinnen der Geistes- und Sozialwissenschaften

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Die Entscheidung für oder gegen eine Promotion ist nicht immer einfach. Promotionsbedingungen unterscheiden sich zum einen in Hinblick auf ihre Finanzierung, ihren Ort, ihre Fachkultur und vieles mehr. Zudem bringt jede Promovendin ihre eigenen Ressourcen, Fähigkeiten und Bedürfnisse mit in den Promotionsprozess. Diese gilt es, von Anfang an in einen guten Einklang mit den Herausforderungen des Wissenschaftssystems zu bringen. Das Mentoringprogramm ProMotivation begleitet promotionsinteressierte Studentinnen und Absolventinnen daher in der Übergangsphase nach dem Studium und bei der Entscheidung für oder gegen eine Promotion.

Im Mentoring arbeitet immer ein*e Mentor*in mit einer Studentin oder Absolventin der Geistes- und Sozialwissenschaften (Mentee) zusammen. Die Mentorin/Der Mentor berät individuell auf Basis eigener Erfahrungen in der Wissenschaft. Die Mentees erhalten so über ein Jahr lang authentische Einblicke in den wissenschaftlichen Alltag, lernen von ehemaligen Teilnehmer*innen und vernetzen sich fachübergreifend mit Studentinnen und Absolventinnen in einer ähnlichen Lebensphase. Am Ende steht eine reflektierte Entscheidung über eine mögliche Promotion.

Das Programm besteht seit 2011. Seitdem haben fast 300 Mentees an diesem Programm teilgenommen. Über 150 Promovierende und Promovierte haben sich als Mentor*innen engagiert. Es wird durch das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder finanziert und durch das Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit der Marburg University Research Academy (MARA) und der Zentralen Allgemeinen Studienberatung (ZAS) durchgeführt.

  • Was passiert im Mentoring?

    Im Rahmen eines zeitlich begrenzten One-to-one Mentorings (12 Monate) werden die Mentees durch bereits promovierte oder promovierende Mentor*innen und in ihrem Entscheidungsprozess bezüglich einer möglichen Promotion unterstützt und beraten. Die individuellen Ziele der Zusammenarbeit zwischen Mentor*in und Mentee werden schriftlich in einer Kooperationsvereinbarung festgehalten, so dass alle Beteiligten ihre Fortschritte überprüfen können. Darüber hinaus können Mentees und Mentor*innen an Vernetzungstreffen oder zielgruppenspezifischen Weiterbildungsangeboten teilnehmen und so neue Qualifikationen in verschiedenen Bereichen hinzu gewinnen. Die optionalen Fort- und Weiterbildungen für Mentees und Mentor*innen werden in Kooperation mit der ZAS und der MARA angeboten. Ein speziell auf das Mentoring ausgerichtetes Rahmenprogramm bereitet alle Teilnehmer*innen auf das Mentoring vor und bietet für die Mentees flankierend Angebote zur Vorbereitung auf eine Promotion und bei Interesse eine Karriere in der Wissenschaft.

    Das Rahmenprogramm und die Workshops werden aus Kapazitätsgründen derzeit nur auf Deutsch angeboten. Im individuellen Tandem sind auch andere Sprachen möglich.

    Wir freuen uns über ein breites und diverses Erfahrungsspektrum bei unseren Mentees und Mentor*innen sowie eine Offenheit zum Austausch in Bezug auf Geschlecht, Hochschulzugangsberechtigung, Nationalität, Wohn-/Studien-/Promotionsort, Migrationserfahrung, Fürsorgeaufgaben, Bildungshintergrund, Religion/Weltanschauung, Hautfarbe, finanzielle Rahmenbedingungen, Alter, Berufserfahrung, geistige und körperliche Fähigkeiten, Freizeit/Engagement, sexuelle Orientierung sowie Habitus/Auftreten und versuchen, den verschiedenen daraus resultierenden Bedürfnissen im Mentoring gerecht zu werden.

  • Wer sind die Mentees?

    Mentees studieren ein sozial- oder geisteswissenschaftliches Fach an der Universität Marburg (Fachbereiche 01, 02, 03, 05, 06, 09, 10, 21 sowie sozialwissenschaftlich orientierte Geographinnen und Studentinnen und Absolventinnen des katholischen Seminars).

    Sie sind i.d.R. in der letzten Phase ihres Studiums. Für den Jahrgang 2025-2026 sollte der Abschluss bei Absolventinnen idealerweise nicht länger als November 2023 zurückliegen. Bei Studentinnen sollte der Studienabschluss spätestens für Mai 2026 geplant sein.

    Eine feste Promotionsabsicht ist nicht notwendig. Wichtiger ist ein Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten und einer wissenschaftlichen Laufbahn sowie die Bereitschaft, sich aktiv im Mentoring einzubringen.

  • Teilnahmebedingungen

    Für eine erfolgreiche Teilnahme am Mentoring sind für Mentees folgende Punkte verpflichtend:
    1. Teilnahme am Rahmenprogramm (Auftaktveranstaltung, Einführungsworkshop für Mentees, Halbzeitreflexion und Abschlussveranstaltung)
    2. mindestens 5 Treffen mit der Mentorin/dem Mentor
    3. Durchführung eines Vernetzungstreffens (ca. 1,5h) während des Mentoringjahres (online, Präsenz oder hybrid) gemeinsam mit anderen Mentees zu einem selbstgewählten Thema. Das Koordinationsbüro unterstützt bei der Konzeption, der Vermittlung geeigneter Partner*innen sowie der Durchführung.

  • Wer sind die Mentor*innen?

    Mentor*innen (m/w/d) befinden sich nach Möglichkeit schon in der Mitte ihrer Promotionsphase oder sind bereits promoviert. Sie haben Interesse am Austausch mit zukünftigen Wissenschaftlerinnen und sind bereit, Einblicke in ihren Alltag zu geben.

    Durch die Teilnahme an ProMotivation haben sie die Möglichkeit, kostenlos an bis zu zwei Fortbildungen der MArburg Unviersity Research Academy (MARA) teilnehmen.

  • Was bringt mir das Mentoring?

    Die Evaluationsberichte all unserer Jahrgänge (2016/2017, 2017/2018, 2018, 2018/2019, 2020, 2020-2021, 2021-2022) zeigen eine hohe Zufriedenheit unserer Teilnehmenden mit dem Programm:
    1. Die Teilnehmenden bewerten das Programm durchschnittlich mit 5,1 als gut (1=sehr schlecht, 6=sehr gut).
    2. Mentees erreichen ihre zu Beginn gesteckten Ziele zu 76%.
    3. 94% aller Teilnehmenden würden das Programm weiterempfehlen.
    4. 72% möchten (noch einmal) Mentor*in sein.
    5. 59% der Mentees wollen direkt nach Programmende, 26% ggf. später promovieren. 15% entscheiden sich bewusst gegen eine Promotion und für einen anderen Weg.

    Unsere ehemaligen Mentees gaben in der 2019 durchgeführten Alumnaebefragung an, dass sie v.a. in folgenden Bereichen vom Mentoring profitiert haben:
    - mehr Selbstsicherheit, Selbstvertrauen, bessere Selbsteinschätzung,
    - Bestärkung der Entscheidung zur Promotion/zum eigenen Weg,
    - realistischere Einschätzung einer akademischen Karriere,
    - bessere Kenntnis universitärer Rahmen- und Arbeitsbedingungen,
    - bessere Strukturierung, Organisation und Zeitplanung,
    - Aneignung wissenschaftlicher Fertigkeiten sowie
    - ausgeprägtere Netzwerkbildung.

    Unsere ehemaligen Mentor*innen schätzen vor allem:
    - die strukturierte Reflektion des eigenen Werdegangs,
    - die Weitergabe eigener Erfahrungen,
    - die höhere Empathiefähigkeit
    - den Ausbau der Beratungskompetenz,
    - den Einblick in die Situation aktueller Studentinnen und Absolventinnen,
    - die erhöhte Kommunikationskompetenz, z.B. durch gelungenes Fragenstellen sowie
    - die ausgebaute Führungserfahrung

    Am 21. März 2023 hat sich das Präsidium der Philipps-Universität Marburg für die Anerkennung der Teilnahme am Rahmenprogramm (Auftakt, Einführung ins Mentoring, Zwischen- bzw. Halbzeitreflexion, Abschluss) im Mentoring als Weiterbildungsveranstaltung ausgesprochen. Für Beschäftigte ist die Teilnahme also Arbeitszeit, sollte aber mit den jeweiligen Vorgesetzten abgesprochen werden.

Bewerbung von Mentees für ProMotivation

Der nächste Jahrgang von ProMotivation startet voraussichtlich im November 2025. Für eine Teilnahme als Mentee an diesem Jahrgang sollte Ihr Abschluss zwischen November 2023 und Mai 2026 liegen. Bei Interesse senden Sie eine E-Mail an . Dann werden Sie informiert, sobald Sie sich bewerben können.

Weitere Hinweise zur Bewerbung finden Sie in unserer Nachricht.

Anmeldung von Mentor*innen (m/w/d)

Wir suchen für jeden neuen Jahrgang Mentor*innen (m/w/d), die unsere Mentees über ein Jahr bei ihrer Entscheidung für oder gegen eine Promotion begleiten. In der Beratung als Mentor*in reflektieren Sie Ihren eigenen wissenschaftlichen Werdegang, geben Ihre Erfahrungen im Wissenschaftssystem weiter, ermöglichen einer Studentin oder Absolventin der Geistes- und Sozialwissenschaften aktuelle Einblicke in den wissenschaftlichen Arbeitsalltag. Sie werden auf Wunsch in Ihre neue Aufgabe eingearbeitet und erwerben wertvolle Beratungs-, Kommunikations- und Führungskompetenz, die Sie auch in anderen Arbeitsfeldern einsetzen können. Sie vernetzen sich interdisziplinär in unserem Mentoringnetzwerk aus inzwischen über 350 Alumnae mit anderen Promovierenden und Promovierten nicht nur aus der Philipps-Universität. Schließlich nehmen Sie, wenn Sie wollen, auf unsere Kosten an bis zu zwei Fortbildungen an der MArburg University Research Academy (MARA) teil.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie  uns Ihren Anmeldebogen. Der nächste Jahrgang startet voraussichtlich im Herbst 2025. Über Anmeldungen als Mentor*innen freuen wir uns ab dem Sommer 2025. Gern beantworten wir Ihre Fragen!

Infopaket

(Bei technischen Schwierigkeiten beim Öffnen der Formulare, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail.) 

Kontakt:

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern per E-Mail zur Verfügung.
Telefonisch erreichen Sie uns unter 06421/28-26277

oder kommen Sie direkt zu uns: 

Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten
Referentin
Dr. Stefanie Wittich
Bahnhofstraße 7
Raum 00/0090, Erdgeschoss. Der barrierefreie Eingang befindet sich hinterm Haus.
35032 Marburg

ProMotivation ist Mitglied beim Forum Mentoring e.V. und arbeitet nach dessen Qualitätsstandards.