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Umgang mit Antifeminismus
Was ist Antifeminismus?
Antifeminismus gibt es schon so lange wie den Feminismus selbst – schon seit den ersten Kämpfen für Gleichberechtigung formieren sich Gegenbewegungen. Diese richten sich gegen Emanzipationsbestrebungen und feministische Anliegen wie beispielsweise die Stärkung geschlechtlicher und körperlicher Selbstbestimmung, geschlechtergerechte Sprache oder sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Antifeministische Angriffe können sich als sexistisch, frauen-, queer- oder transfeindlich motivierte Übergriffe äußern und transportieren häufig eindeutige Botschaften. Die Angriffe können sich hierbei sowohl gegen den Feminismus als Bewegung als auch gegen einzelne Personen oder konkrete Gleichstellungsarbeit bestimmter Institutionen oder Strukturen richten.
Antifeminismus an Hochschulen
Auch im Universitätskontext häufen sich seit einigen Jahren antifeministische Angriffe in Form von Drohungen, (digitaler) Hassrede (Hatespeech), Einschüchterung oder Diffamierung. Sie zeigen sich beispielsweise durch:
- Sticker/Flyer mit antifeministischem Inhalt (z.B. Mobilisierung gegen die Verwendung geschlechtergerechter Sprache)
- Diffamierung und Bedrohung von Wissenschaftler*innen in den Gender Studies
- Störung (queer-)feministischer Veranstaltungen
- Vermeintlich inhaltliche Argumente oder Falschaussagen in Forschung und Lehre (z.B. Rechtfertigung stereotyper Geschlechterrollen durch biologisierte Differenz)
- Veranstaltungen mit antifeministischen Inhalten oder Redner*innen
Was können Sie tun, wenn Sie selbst einen antifeministischen Angriff erfahren haben oder Zeug*in sind?
Wenn Sie einen antifeministischen Angriff erfahren haben, haben Sie die Möglichkeit Beratungsangebote für sich in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist außerdem, dass Sie den Angriff melden. So können antifeministische Vorfälle dokumentiert werden und das Thema gewinnt mehr an Sichtbarkeit.
Sie sind sich nicht sicher, ob es sich bei dem Erlebten um einen antifeministischen Vorfall handelt? Antifeminismus zeigt sich vielfältig. Nehmen Sie im Zweifel ein Beratungsangebot wahr und melden Sie den Vorfall. Alle Meldungen sind wichtig und werden ernst genommen!
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Beratungsangebote
Der SciComm-Support setzt sich für einen demokratischen Wissenschaftsdiskurs und für ein Wissenschaftssystem ein, das resilient gegen Hatespeech (Hassrede) und andere Formen der Wissenschaftsfeindlichkeit ist.
Die Telefonberatung des Supports ist unter +4915792344804 jeden Tag zwischen 07 und 22 Uhr für Menschen erreichbar, die wegen ihrer Wissenschaftskommunikation Angriffe und Hassrede (auch in Form digitaler Hassmails oder –posts) erfahren haben. Bei Bedarf kann der Support an psychologische oder juristische Beratung weitervermitteln. Außerdem bietet der SciComm-Support auch Leitfäden und Trainings zum Umgang mit (digitaler) Gewalt und unsachlichen Konflikten an.Natürlich können Sie ebenfalls das Beratungsangebot des Frauen- und Gleichstellungsbüros oder der Antidiskriminierungsstelle in Anspruch nehmen. Schreiben Sie einfach eine Mail oder rufen Sie uns an.
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte:
Dr. Nina Schumacher
Telefon: 06421/28-26189
gleichstellung@verwaltung.uni-marburg.de
Stefanie Riedasch
Telefon: 06421/28-26187
stefanie.riedasch@verwaltung.uni-marburg.de
Antidiskriminierungsstelle:
Katharina Völsch
Telefon: 06421/28-26446
adis@uni-marburg.de
Zur Erarbeitung von Strategien zum persönlichen Umgang können Sie sich auch an die Stabsstelle für Prozessentwicklung und Konfliktberatung wenden:
Dorothea Eckardt
Telefon: 06421/28-22436
dorothea.eckardt@staff.uni-marburg.deInhalt ausklappen Inhalt einklappen Meldestellen
Die Meldestelle für Antifeminismus der Amadeu Antonio Stiftung dokumentiert bundesweit antifeministische Vorfälle. So will die Stelle zur Sichtbarkeit und Dokumentation antifeministischer Angriffe und zur Verbesserung der Einordnung von Antifeminismus als Hasskriminalität beitragen. In einem anonymen Onlineformular können Sie Ihre Erfahrung und Ihre Perspektive schildern. Außerdem können Sie angeben, ob Sie eine weitergehende Beratung wünschen.
Universitätsintern können Sie den Vorfall dem Gleichstellungsbüro melden, auch wenn Sie keine Beratung in Anspruch nehmen möchten. Alternativ gibt es ein anonymes Meldeformular der Antidiskriminierungsstelle, wo Sie Ihre Erfahrungen schildern können.
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Auch die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. hat eine Handlungsempfehlung für Wissenschaftler*innen und ihr Umfeld erstellt. Hier finden Sie ebenfalls Informationen zu Ansprechpartner*innen und Anlaufstellen, begleitende Netzwerke und Tipps fürs Protokollieren und Dokumentieren antifeministischer Angriffe.
Auf der Webseite der bukof Hilfen gegen Antifeminismus und Hate Speech! gibt es außerdem weitere Tipps und Publikationen sowie Hintergrundinformationen und Argumente gegen antifeministische Äußerungen und für eine geschlechtergerechte Gesellschaft.