27.05.2024 Durchatmen!
Die diesjährige ver.di-Wanderung führte in den Nationalpark Kellerwald-Edersee
Unten macht die Eder einen weiten Bogen, der Blick geht über die bewaldeten Hänge am gegenüberliegenden Ufer und die Flußniederung. Der erste Anstieg liegt hinter der Gruppe, da wird sie mit dem spektakulären Ausblick vom Hagenstein belohnt. Nach kurzer Rast führt der Weg weiter durch den Wald und zwischen Wiesen bis zum Nationalparkzentrum Kellerwald-Edersee, das erste Zwischenziel bei der diesjährigen Wanderung der ver.di-Betriebsgruppe.
Durchatmen, abschalten, Kraft schöpfen: "Es ist schön, dass man mal Zeit hat, sich in Ruhe mit dem einen und der anderen zu unterhalten", bekennt ein Teilnehmer. Wie es ein Leben jenseits der Erwerbsarbeit gibt, so ist Gewerkschaft auch mehr als das Engagement für Tarif und Personalrat. Die Kolleginnen und Kollegen gehen nicht restlos darin auf, dass sie Laborant oder Studienkoordinatorin, IT-Beauftragter oder Technische Assistentin sind, sie haben weitere Talente, Erfahrungen, Interessen, die in der Arbeit meist gar nicht zum Tragen kommen.
Hans Schwarzbach zum Beispiel ist in seiner Freizeit Nationalparkführer im Nationalpark Kellerwald-Edersee; er hat den Ausflug für ver.di organisiert, die Tour vorbereitet, eine Route ausgesucht. Zusammen mit Hundedame Lena führt er die Gruppe vom Bahnhof Schmittlotheim bergan, durch den Wald, an Wiesenhängen entlang.
Storchenschnabel, Fingerhut und Wildrosen säumen den Weg, Klatschmohn und Kornblumen färben die Wiesen bunt. Am Himmel ballen sich mächtige Wolken, aber das Wetter hält, es bleibt sonnig und warm; manch einer packt schon bald seine Jacke in den Rucksack und wünscht sich früher oder später, eine kurze Hose angezogen zu haben.
Unterwegs finden sich immer wieder neue Grüppchen zusammen, in denen mal der eine, mal die andere aus der Arbeit berichtet oder von der Familie erzählt, auf die Tarifrunde und die Personalratswahl zurückblickt, über Verkehrspolitik und den Nahen Osten diskutiert; aber am liebsten quatscht man natürlich über diejenigen, die nicht mitgekommen sind.
Nach ausgiebiger Einkehr im Restaurant des Nationalparkzentrums geht es zurück nach Hause. Auf dem Heimweg lassen die Kolleginnen und Kollegen den Tag nachklingen. Morgen schon stehen sie wieder im Labor oder sitzen am Schreibtisch, und bald kämpfen sie im Personalrat oder in der Gewerkschaftsgruppe wieder für gute Arbeitsbedingungen. Umso wichtiger ist es, zwischendurch aufzutanken.