06.02.2024 Es kommt auf alle an
Die Gewerkschaften luden zum Hochschulaktionstag
Ein Hörsaal reicht nicht aus. Nicht nur in Marburg sind Beschäftigte zusammengekommen, um sich über die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft auszutauschen. Videoschaltungen verbinden den Seminarraum am Pilgrimstein life mit den Hochschulen in Frankfurt, Gießen und Darmstadt. Der hessenweite Hochschulaktionstag zeigt: Im ganzen Land macht sich das Personal im Öffentlichen Dienst bereit für die Tarifrunde 2024.
Allein in Marburg haben die Gewerkschaften ver.di und GEW zu zwei Zusammenkünften geladen, eine auf den Lahnbergen, eine im Lahntal – eben im Seminargebäude am Pilgrimstein. Am Eingang liegt Informationsmaterial aus, neben den Flugblättern stehen Kaffeekannen, als Imbiss gibt es Brezen und Gebäck. Aus den beteiligten Standorten schalten sich Aktive mit Wortbeiträgen zu, um über die Lage an den Hochschulen zu berichten. Ein Wissenschaftler aus Frankfurt erzählt, welche Folgen andauernde Befristung mit sich bringt, Studierende aus Gießen und Marburg fordern für die Hilfskräfte einen Tarifvertrag, der ver.di-Gewerkschafter Mathis Heinrich schildert die Situation der Verwaltungsbeschäftigten: "Wir spüren den Arbeitskräftemangel in allen Bereichen. Das Land muss endlich flächendeckend in gute Arbeitsbedingungen und angemessene Gehälter an den Hochschulen investieren, um nicht weiter an Attraktivität als Arbeitgeberin zu verlieren!" Zum Abschluss erinnert Gewerkschaftssekretär Gabriel Nyc von ver.di an die zurückliegenden Tarifrunden in den übrigen Ländern und stimmt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die anstehende Auseinandersetzung in Hessen ein: „Es kommt auf jede und jeden an!“
"Ich finde es cool, zu sehen, dass auch an den anderen Hochschulen in Hessen was läuft", sagt eine Teilnehmerin, die zwar bislang noch keiner Gewerkschaft angehört, sich aber trotzdem im Seminarraum am Pilgrimstein eingefunden hat. Auch am zweiten Marburger Standort auf den Lahnbergen kommen etliche neue Interessierte zusammen, die bislang wenig Berührung mit ver.di hatten.
Nach der Videokonferenz ist noch ein bisschen Kaffee und Gebäck übrig, die Anwesenden vor Ort diskutieren ein paar offene Fragen, vor allem aber sammeln sie Aktionsideen. Denn eines ist klar: Bei den Verhandlungsrunden im März wird es darum gehen, wie stark sich die Beschäftigten für auskömmliche Löhne, unbefristete Arbeitsverträge und einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte einsetzen. Gute Ideen helfen dabei ebenso wie die Bereitschaft, zusammenzustehen.
Informationen zur Tarifrunde TV-H bei ver.di Hessen