24.07.2023 „Ich brauche die 3000 Euro, und zwar sofort“
Jetzt mitmachen: ver.di startete Kampagne für Inflationsausgleich
Das Geld liegt nicht auf der Straße, es fällt auch nicht vom Himmel. Schon gar nicht zahlt das Land seinen Bediensteten im Öffentlichen Dienst von Hessen einen Zusatz zum Lohn, bloss weil sich die Kolleginnen und Kollegen eine Kompensation der Teuerung wünschen. Wer den Inflationsausgleich braucht, muss etwas dafür tun, dass er ausgezahlt wird. ver.di macht es den Kolleginnen und Kollegen ganz leicht und sammelt in den Landesdienststellen Unterschriften für eine Inflationsausgleichsprämie.
„Der Bund ist bereit, bei zusätzlichen Zahlungen der Unternehmen an ihre Beschäftigten einen Betrag von bis zu 3.000 Euro von der Steuer und den Sozialversicherungsabgaben zu befreien“ – so heißt es in dem Beschluss, mit dem die Bundesregierung im vergangenen Jahr die Inflationsausgleichsprämie einführte. Seitdem können Betriebe ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei einen Lohnzuschlag gewähren. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Leistung: Die Inflationsausgleichsprämie muss zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt werden.
Der Bund reagiert mit der Maßnahme auf die stark gestiegenen Preise. Im vergangenen Jahr betrug die Teuerung knapp sieben Prozent. Doch leider hält die hessische Landesregierung bislang still. Dabei hat der Öffentliche Dienst die Gesellschaft durch die Coronavirus-Pandemie geführt, die erhebliche Belastungen für die Kolleginnen und Kollegen brachte.
Mit einer Unterschriftenaktion will ver.di die Landesregierung und alle demokratischen Parteien im hessischen Landtag vor der Landtagswahl dazu bewegen, allen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst Hessens 3000 Euro als Zulage auszuzahlen, um die Reallohnverluste der vergangenen Monate auszugleichen. Die ersten Rückmeldungen aus der Uni Marburg sind eindeutig: Alle spüren die gestiegenen Preise, ob an der Supermarktkasse, beim Tanken oder auf der Stromrechnung.
„Das Leben ist insgesamt viel teurer geworden“, lautet eine häufig vorgebrachte Klage. „Ich brauche den Inflationsausgleich jetzt dringend!“ Dass das Land knausert, erntet Kopfschütteln und sarkastische Bemerkungen. „Andere Beschäftigte profitieren bereits von der Prämie“, beobachten die Landesbediensteten, „da ist es nur angemessen, wenn auch wir eine Zulage erhalten!“
Die Kampagne bietet eine gute Gelegenheit, im Betrieb miteinander ins Gespräch zu kommen, um schon einmal gemeinsam darüber nachzudenken, wie sich der Tarif im hessischen Landesdienst weiterentwickeln soll. Denn Anfang 2024 steht die nächste Tarifrunde an.
Weitere Informationen bei ver.di Hessen