03.02.2025 „Lasst uns Probleme bewältigen, statt Sündenböcke zu suchen“
ver.di-Betriebsgruppe beteiligt sich an Protesten gegen die Rechtsdrift

Aufbegehren gegen menschenfeindliche Politik: Die ver.di-Betriebsgruppe war dabei, als Tausende Ende Januar und Anfang Februar gegen den Schulterschluss bürgerlicher Parteien mit der extremen Rechten demonstrierten und sich für eine liberale Migrationspolitik einsetzten.
„C-D-U, Schweißverein, lässt sich mit Faschisten ein“ – mit Parolen wie dieser zogen trotz klirrender Kälte am letzten Freitag im Januar viele Hunderte Marburgerinnen und Marburger durch die Straßen der Universitätsstadt. In den Tagen zuvor hatte die Union im Bundestag erstmals Anträge gegen Migration eingebracht, zu deren Annahme sie sich auf die Unterstützung der rechtsextremen Fraktion verließ.

Überall in der Republik gab es daraufhin Proteste; in Marburg demonstrierten nach Schätzung der Polizei 2.500 Menschen vor der CDU-Geschäftsstelle und zogen anschließend durch die Stadt bis zum Erwin-Piscator-Haus. „Migration ist kein Verbrechen“, „Kein Merz-Infarkt für die Demokratie“, „Vielfalt ist alternativlos“ – Slogans wie diese waren auf Schildern und Transparenten zu lesen. Rednerinnen und Redner verurteilten die menschenverachtende Hetze gegen Geflüchtete und wendeten sich gegen den politischen Dammbruch, den die Union zu verantworten habe.
Das Spektrum der beteiligten Initiativen zeigte sich an den Bannern von Parteien und Gewerkschaften, an Schildern und Transparenten, die von den Anwesenden hochgehalten wurden: „Omas gegen Rechts“ bekannten sich ebenso zum Protest wie die Gewerkschaften. Auch Uni-Kolleginnen und -Kollegen von ver.di zeigten durch ihre Teilnahme, dass sie nicht gewillt sind, eine faschistische Partei als politische Normalität anzuerkennen.
Am 8. Februar fand eine weitere Kundgebung in Gießen unter dem Motto „Gießen bleibt bunt“ statt, an dem 13.000 Menschen teilnahmen; tags darauf demonstrierten erneut 14.000 in Marburg. Die Betriebsgruppe zeigte auch dort Flagge. „Wir stellen uns an die Seite derer, die die wirklichen Probleme in ihrer Komplexität angehen und bewältigen wollen, anstatt einen Sündenbock für alles verantwortlich zu machen“, betont Betriebsgruppensprecher Markus Hermann. „Die Menschen, die vor einem Jahr gegen den Rechtsruck auf die Straße gingen, sind noch immer da.“
Demonstrationsaufruf für den 8. Februar 2025 in Gießen
Aufruf zur Demonstration am 9. Februar 2025 in Marburg
Positionierung der ver.di-Betriebsgruppe zur aktuellen Politik