17.02.2025 Wir trauern um unsere Kollegin und deren Tochter

Statement und Spendenaufruf zugunsten der Opfer des Münchner Anschlags

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir trauern um unsere Kollegin und deren zweijährige Tochter, die am Donnerstag, den 13. Februar Opfer eines Anschlags auf einen ver.di-Demonstrationszug in München wurden. Der Täter verletzte 36 Menschen zum Teil schwerst, darunter auch die 37-Jährige und deren Kind, die beide zwei Tage nach dem Anschlag ihren schweren Verletzungen erlegen sind. ver.di-Bundesvorsitzender Frank Werneke sagt: „Wir sind zutiefst erschüttert und fassungslos angesichts des Todes einer Mutter und ihres zweijährigen Kindes, die am ver.di-Demonstrationszug teilgenommen haben. Die Trauer über das Leid der Opfer des Anschlags von München wird so schier unermesslich. Wir trauern mit den Angehörigen und der gesamten Familie, sind in Gedanken bei ihnen und wünschen ihnen so viel Kraft, wie sie nun dringend brauchen.“ Es ist der brutalste Angriff auf eine gewerkschaftliche Veranstaltung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Die Familie der Todesopfer hat ein Statement veröffentlicht, darin heißt es:

„Wir möchten uns zunächst bei denen herzlich bedanken, die aufrichtige Anteilnahme und Solidarität gezeigt haben. Wir bedanken uns bei den Hilfskräften, bei den Pflegekräften, Ärztinnen für die gute Unterstützung, Begleitung und für den emotionalen Beistand. Amel ist in Algerien geboren und ist mit vier Jahren nach Deutschland gekommen. Sie studierte Umweltschutz in Köln und Bingen. Seit 2017 war sie Beschäftigte der Landeshauptstadt München als Ingenieurin. Sie war Projekt- und Sachgebietsleitung. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter Hafsa lebte sie seit 2017 in München. Amel war ein Mensch, der sich für Gerechtigkeit eingesetzt hat. War aktiv für Solidarität, Gleichheit und setzte sich für Arbeitnehmer*innenrechte ein und gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Ihr war es sehr wichtig, ihrer Tochter diese Werte mitzugeben.

Wir möchten bekräftigen, dass der Tod und der Verlust nicht benutzt werden, um Hass zu schüren und ihn politisch zu instrumentalisieren. Wir haben mit dieser Erklärung alles gesagt und möchten eindringlich darum bitten, von Anfragen abzusehen, da die Trauer und der Verlust nun im Vordergrund stehen. Familie und Freunde“ 

Frank Werneke sagt: „Natürlich muss darüber diskutiert werden, welche Konsequenzen Verbrechen haben. Natürlich wollen wir Antworten auf die Fragen, wie die Selbstradikalisierung von Tätern über Internetangebote eingedämmt werden kann, wie wir sicher und friedlich zusammenleben können.“ Im Interview mit dem Deutschlandradio stellt der ver.di-Vorsitzende klar, dass das für ihn nicht bedeute, das Recht auf Asyl auszuhebeln und Schutzsuchenden sämtliche Fluchtwege zu versperren. Betroffen von solchen Angriffen seien immer auch Menschen mit Migrationsgeschichte, so wie zuletzt in Magdeburg und Aschaffenburg nun auch in München unter den ver.di-Kolleg*innen. „Wir stehen für ein solidarisches Miteinander, gerade auch in so einer dunklen Stunde.“

Spendenaufruf

Der Verein Gewerkschaften helfen e. V. hat einen Spendenaufruf gestartet. Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen und ihre Familien brauchen jetzt  Unterstützung, um die medizinische Versorgung zu stemmen, den Alltag neu zu organisieren und einfach wieder Mut zu fassen. Lasst uns den Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind und dass die Gewerkschaftsfamilie hinter ihnen steht.

Spendenkonto:
Gewerkschaften helfen e.V.
IBAN: DE55 2505 0000 0152 0114 90
BIC: NOLADE2HXXX
Stichwort: Opfer Demo München

ver.di zum Münchner Anschlag

Spendeaufruf