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Energiesicherung | Gemeinsam beispielhaft sparsam
Universität ruft wieder zum Energiesparen auf
Im Winter 2024/25 gilt es wieder, bewusst und nachhaltig mit unseren Energieressourcen umzugehen um sich so unserem Ziel der klimaneutralen Universität schrittweise zu nähern. Mit konsequentem Stromsparen im Normalbetrieb, Raumtemperaturen von 20°C (außer in sensiblen Bereichen wie z.B. Laboren), unbeheizten Fluren und einer Zusammenlegung von Lehrveranstaltungen in ausgewählte Gebäude an den Wochenenden sowie mit einem Absenken der Heiztemperatur von Weihnachten bis zum Ende der ersten Januarwoche in möglichst vielen Gebäuden führt die Uni Marburg die Energiesparmaßnahmen des letzten Winters fort. In diesen Winter geht die Universität schon mit Erfahrung: So werden die optimierten Systemeinstellungen der Gebäuderegelung aus dem vergangenen Winter übernommen.
Unsere Vereinbarungen für die optimierte Gebäudenutzung im Winterhalbjahr
Für die nicht nutzbaren Räume wurden in Marvin Raumsperren für die Wochenenden zwischen dem 19.10.2024 und dem 31.03.2025 eingetragen. Die Rollen „Prüfer/-in", „Lehrperson", „LV-Verwalter/-in zentral“, „Planer/-in Prüfungsordnung“, „Planer/- in zentral/dezentral“ und „Raum-Manager/-in“ erhalten über die Sperrungen per Portalmeldung in Marvin eine Information.
Nutzbare Gebäude
- Institutsgebäude Psychologie (Gutenbergstr. 18)
- Seminargebäude (Pilgrimstein 12)
- Ersatzhörsaal (Biegenstr. 14)
- Verwaltungsgebäude (Biegenstr. 12)
- Aula in der Alten Universität (Lahntor 3) überwiegend für Absolventenfeiern etc.
- Institutsgebäude CNMS (Deutschhausstr. 12)
- Sportstätten (Jahnstr. 12 und Barfüßerstr. 1)
- Institutsgebäude Medienwissenschaft (Biegenstr. 36)
- Gewölbekeller im Deutschen Haus (Deutschhausstr. 10)
- Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas (Pilgrimstein 16)
- Savignyhaus (Universitätsstr. 6) nur während der Öffnungszeiten Mo.-Sa. von 08:00 - 22:00 Uhr und So. von 10:00 - 22:00 Uhr
- Universitätsbibliothek (Deutschhausstr. 9) nur während der Öffnungszeiten Mo.-So. von 08:0 - 24:00 Uhr
- Neubau Chemie (Hans-Meerwein-Str. 4)
- Zentrale Medizinische Bibliothek (Conradistr. 3a) nur während der Öffnungszeiten Mo.-Fr. von 08:00 - 21:00 Uhr, Sa.-So. von 09:00 - 20:00 Uhr und Feiertage von 14:00 - 20:00 Uhr
Unser Selbstverständnis und Auftrag als Universität
Die Energiesicherung Deutschlands kann nur gemeinsam gelingen. Als Philipps-Universität stellen wir uns auch der Aufgabe, nutzen sie für ein noch schnelleres Umdenken mit Blick auf eine CO2-neutrale Universität und wirken mit mehr als 26.500 Hochschulmitgliedern gemeinsam beispielhaft sparsam!
Bewusst und solidarisch handeln, Erfolge verstetigen
Mit 16 % Einsparungen beim Wärmeverbrauch (Fernwärme, Gas und Öl) und 9 % Einsparung im Strom haben wir im Krisenjahr 2022/23 aus dem Stand heraus ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Dies im vollumfänglichen Präsenzbetrieb. Das heißt auch, dass unsere großen Bibliotheken ihre gewohnten Öffnungszeiten hatten - für Lernen und Forschen, aber auch als warmer Ort zum Lesen eines Romans oder Surfen im Internet, wenn man zu Hause Energie sparen musste oder wollte. Und auch die warmen Duschen in den Sportstätten waren für unsere Sportstudierenden nicht abgedreht.
Wir haben viel gelernt, Regelungen optimiert und auch durch die Rückmeldungen und Mitarbeit Aller einige Schwachstellen aufdecken können. Auch wurden Nutzungskonzepte und Belegungspläne der Gebäude bewertet und gerade über den Jahreswechsel gezielt Gebäude, die nicht erforderlich waren, längere Zeit mit niederen Temperaturen betrieben.
Viele Konzepte, Ideen und Maßnahmen, die wir stetig weiter entwickeln und auch im kommenden Wintern zur Anwendung bringen wollen. In vielen Bereichen war das auch ein Anlass für Studierende und Mitarbeitende, über den Umgang mit den Ressourcen in der Uni wie aber auch im privaten Bereich nach zu denken und Gewohnheiten anzupassen.
Gemeinsam beispielhaft sparsam
Die Philipps-Universität hat fünf zentrale Leitlinien formuliert, deren Maßnahmen durch das Präsidium erlassen und für alle Hochschulmitglieder verpflichtend sind.
(1) Wir heizen bewusst
Wir stellen unsere Heizungsthermostate tagsüber auf maximal Stufe 2 bis 3 (20 °C) für leichte Tätigkeiten im Sitzen oder Stehen bzw. maximal Stufe 2 (16 °C) bei mittelschweren körperlichen Tätigkeiten im Stehen. Wenn wir das Zimmer für etwas längere Zeit, am Feierabend oder zum Arbeiten im Homeoffice verlassen, drehen wir die Thermostatstufe auf 1 bis 2 bzw. "Mond". Die Temperatur sollte dabei nicht unter 16°C absinken. Bei längerer Abwesenheit ist die Frostschutzfunktion (1 oder *) einzustellen. Eingangsbereiche, Flure und Treppenhäuser werden nicht beheizt. Deshalb halten wir auch unsere Zimmertüren geschlossen. Der Einsatz von zusätzlichen Heizgeräten für höhere Temperaturen ist ein No-Go.
(2) Wir lüften geschickt
Wir setzen auf zwei- bis dreiminütiges Stoßlüften überall dort, wo keine automatische Lüftung erfolgt. Wenn wir die Heizung im Raum manuell regeln können, drehen wir das Thermostat 15 Minuten vor dem Lüften auf "aus".
(3) Wir schalten ab
Wenn wir das Zimmer verlassen, schalten wir das Licht und alle elektrischen Geräte aus, deren Betrieb nicht in unserer Abwesenheit benötigt wird. Computer und Bildschirme versetzen wir bei Pausen oder wenn wir sie längere Zeit nicht benötigen in den Ruhezustand, am Feierabend schalten wir sie aus. Und auch Teeküchen und Flure brauchen kein Licht, wenn wir sie nicht benutzten.
(4) Wir nutzen Potenziale
Wir verlängern die Absenkzeiten der Heizung von täglich 12 auf 14 Stunden und dehnen sie auch über das gesamte Wochenende sowie über die veranstaltungsfreie Zeit über Weihnachten. Von Montag bis Freitag steuern wir die Heizzeitfenster in jedem Gebäude so, dass die Phase der zehnstündigen Tagesheizleistung dann zur Verfügung steht, wenn sich dort die meisten Menschen aufhalten. Für geringe Belegungen in den Randzeiten der Gleitzeitfenster genügt auch die abgesenkte Vorlauftemperatur, um die wenigen Büros von Montag bis Freitag entsprechend der eigenen Anwesenheit zu heizen. In den Abendstunden und an den Wochenenden konzentrieren wir unsere Veranstaltungen auf wenige Gebäude und nehmen dafür auch Wege in Kauf. Am Wochenende arbeiten wir in einer unserer offenen Bibliotheken oder zu Hause und lassen unsere Heizungen durchgehend auf Thermostatstufe 1 bzw. "Mond".
Potenziale nutzen wir auch im Stromverbrauch und betreiben Geräte sehr gut ausgelastet. Das gilt für die Volumen von beispielsweise Gefrierschränken, Trockenschränken oder Spülmaschinen genauso wie für dezentrale Server. Durch abgestimmte Nutzungszeiten oder eine AG- oder institutsübergreifende Organisation der Gerätenutzung können wir Laufzeiten verringern, die individuelle Auslastung erhöhen und nicht benötigte Geräte abschalten.
(5) Wir fühlen uns verantwortlich
Wir übernehmen für alle Räume der Universität Verantwortung, gehen bewusst mit den Ressourcen um und handeln solidarisch. Ob eigenes Büro, Flur oder gemeinschaftlich genutzter Lehrraum – wir handeln immer so, als wären wir die Letzten im Gebäudeabschnitt und kümmern uns beim Verlassen um Heizung, Fenster, Licht und elektrische Geräte.
Mehr Informationen finden Sie im Bereich Energiesparen am Arbeitsplatz und in unserer Broschüre "Energie sparen! Ein Leitfaden für das Büro" (PDF).
Was wir sonst noch tun
Für jedes Gebäude wurden kontinuierlich Maßnahmen im Bereich Energiemanagement Wärme und Strom geprüft, priorisiert und Effekte bewertet.
Einige weitere technische Energiesparmaßnahmen die im Wintersemester wirksam waren:
- Das zentrale Absenken von Raumtemperaturen bei Räumen und Gebäuden mit Lüftungsanlagen sowie geringere Vorlauftemperaturen bei Gebäuden mit reiner Radiatorheizung sparen Energie.
- Die Umstellung der Steuerung von Lüftungsanlagen von Automatik auf einen reinen Präsenzbetrieb ermöglicht die Frischluftlüftung wenn sie gebraucht wird – in der Veranstaltung.
- Beleuchtungen im Innen- und Außenbereich werden auf engere Nutzungszeiten begrenzt, Wege bleiben immer beleuchtet.
- Ein Energiecheck wird in allen Gebäude zu Beginn der Heizperiode durch Mitarbeitende des Gebäudemanagements durchgeführt.
Technisch sind wir gut aufgestellt. Zudem erfolgt ein Großteil der Wärmeeigenversorgung mit Biomasse. Sogar größere Mengen an Heizölreserven, wenn das Gas für Spitzenlastkessel auf den Lahnbergen knapp werden sollte, stehen zur Verfügung. Auch sind die Universitäten als kritische Infrastruktur eingestuft worden, so dass eine priorisierte Energieversorgung der Liegenschaften im Lahntal möglich ist. Es wäre aber fahrlässig und unsolidarisch, unbekümmert den Betrieb wie bisher fortzusetzen. Auch nach der Krisenzeit muss der bewusste und angepasste Energieeinsatz Grundlage unseres Handelns sein.
Informationen, Ideen und Anregungen
Das Nachhaltigkeitsbüro informiert alle Hochschulmitglieder monatlich über unsere Verbrauchsdaten und den Erfolg unseres gemeinsamen Engagements.
Haben Sie weitere Ideen und Anregungen, wie Energie eingespart werden könnte? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail an energie@uni-marburg.de oder sprechen Sie die/den Nachhaltigkeitsbeauftragte/n in Ihrem Fachbereich oder Einrichtung an.