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Energiesparen am Arbeitsplatz
Als Hochschulmitglieder sind wir durch unsere Verantwortung und Wirkung innerhalb der Stadtgesellschaft gefordert, mit gutem Beispiel im Energiesparen voranzugehen. Verlassen wir die Komfortzone, in der wir uns in den letzten Jahren eingerichtet haben, schärfen wir unseren Realitätssinn und nutzen die Energiekrise für ein Umdenken, Umsteuern und ein nachhaltig sinnvolles Tun – gemeinsam beispielhaft sparsam.
Die wichtigsten Energiespartipps sind auch in unserer Broschüre "Energie sparen! Ein Leitfaden für das Büro" (PDF) verfügbar. Und auch zu Hause kann man Energie sparen.
Bewusst Heizen – nicht zu warm und Herunterdrehen nicht vergessen
Wussten Sie schon? Soll der Raum schnell warm werden, nützt es nicht, das Ventil auf 5 zu stellen. Es ist immer ganz geöffnet, bis die der Thermostatstufe entsprechende Temperatur erreicht ist. Stellt man es auf 5, führt dies meist zu einer kurzzeitigen Überhitzung und zu unnötigem Mehrverbrauch.
Die beste Heizungseinstellung für diesen Winter: Stellen Sie das Thermostatventil auf 2 bis 3, am Abend, am Wochenende und beim Wechsel ins Homeoffice auf 1 bis 2 bzw. "Mond" ein. Hierbei sollte die Temperatur nicht unter 16 °C abfallen. Bei längerer Abwesenheit über Tage sollte die Stellung 1 oder * gewählt werden.
Schon eine um 1 °C geringere Raumtemperatur spart ca. 6 % Heizenergie, auch zu Hause! Und natürlich: Beim Stoßlüften die Heizung abdrehen.
Geschickt Lüften – kurzes Stoßlüften je nach Temperatur
Wichtig für die Luftqualität ist das regelmäßige Lüften am Arbeitsplatz. Dabei sollte aber das dauerhafte Kippen von Fenstern vermieden werden und stattdessen durch Stoßlüften ein Luftaustausch erfolgen. Jenseits der Corona-Maßnahmen ist Lüften 3-mal täglich ausreichend.
Auch die Temperaturdifferenz beschleunigt den Luftaustausch, so können die Lüftungszeiten im Winter deutlich kürzer ausfallen, was auch den Energieverbrauch reduziert. Dabei im Winter 2 bis 3 Minuten, in der Übergangszeit 5 bis 10 Minuten und im Sommer 10 bis 20 Minuten die Fenster offen lassen. Besonders gut klappt es mit einer Querlüftung durch gegenüberliegende Fenster und Türen.
Abschalten – nur ausgeschaltete Geräte verbrauchen nichts
Wussten Sie, dass etwa 6900 Stunden pro Jahr Ihre Geräte am Arbeitsplatz nicht genutzt werden? Auch wenn unsere Geräte immer effizienter werden, es werden auch immer mehr. Diverse Netzteile summen vor sich hin und viele Geräte sind im Standby-Modus, obwohl das Wiedereinschalten kaum Zeitverlust bringt. Deshalb: Geräte immer ausschalten, wenn man sie gerade nicht braucht – egal ob Drucker, Computer und Bildschirm oder Kaffeemaschine. Und sollten Sie wirklich nur kurz Ihren Computer nicht benötigen, dann nutzen Sie den "Energiesparmodus" oder "Ruhemodus".
Aber auch ausgeschaltete Geräte verbrauchen Strom. Ein kleines Netzteil mit nur 1 W Standby-Verbrauch bringt es fast auf stolze 7 kWh unnötigen Verbrauch pro Jahr. Ein einfacher moderner Arbeitsplatz mit einem Laptop, einer Dockingstation und einem Monitor kommt schon auf 3 bis 5 W Standby-Verbrauch, obwohl alle Geräte ausgeschaltet sind. Zugegeben, oft es ist umständlich, wirklich alles nicht nur auszuschalten, sondern die Geräte komplett vom Strom zu trennen. Aber dafür gibt es inzwischen passende und zulässige Lösungen zur zentralen Steuerung Ihrer bestehenden Steckerleiste: Sprechen Sie Ihre Hausmeister*innen an und knipsen Sie zum Feierabend einfach alles aus.
Noch etwas: Auch mehrere nicht voll genutzte Geräte verbrauchen unnötigen Strom. Wenn z.B. zwei Kühlschränke halb leer sind, prüfen Sie, ob Sie den Inhalt nicht zusammenlegen und ein Gerät ganz abschalten können.
Möchten Sie einmal zu Hause prüfen, wo Energiefresser schlummern und unbemerkt Strom saugen? Bei Verbraucherzentralen und dem Fachdienst Klimaschutz der Stadt kann man sich Energiemessgeräte ausleihen. Auch das Nachhaltigkeitsbüro der Philipps-Universität kann diese zur Verfügung stellen.
Türen zu – Wärme halten
Die offene Tür ist eine schöne Geste, sie verursacht aber einen vermeidbaren zusätzlichen Energieverbrauch. Im Sommer, bei klimatisierten Räumen, führen offenstehende Türen und Fenster zu einem Kampf der Klimaanlage gegen die eindringende Wärme von außen oder aus nicht klimatisierten Bereichen.
Auch in der Heizperiode ist die geschlossene Tür die bessere Wahl, denn die Flure werden in der aktuellen Situation per Erlass nicht beheizt. Wärme würde so ständig verloren gehen. Also: Türen geschlossen halten – ein gezielter Besuch in den Nachbarzimmern ist mehr Wert als ein warmer Flur.
Optimale Beleuchtung – im Zimmer und am Bildschirm
Das Tageslicht ist die beste Arbeitsplatzbeleuchtung. Haben Sie Ihren Platz so eingerichtet, dass er vom Tageslicht erhellt ist und trotzdem der Blick auf den Monitor gut möglich ist? Bei der Deckenbeleuchtung können wir oft die Beleuchtungsstärke in Lehrräumen und Büros unseren Bedürfnissen entsprechend einstellen. Nutzen Sie, wenn vorhanden, möglichst LED-Lampen, z.B. am Schreibtisch. Schalten Sie beim Verlassen der Räume das Licht aus.
Und bei Bildschirmen und Laptops – versuchen Sie doch einfach, ob Sie mit etwas weniger Bildschirmhelligkeit nicht genauso gut zurechtkommen – auch das spart Energie.
Energiesparend durch den Winter – solidarisch und warm angezogen
Passend gekleidet und mit einer heißen Tasse Tee können wir den Winter mit 20 °C im Büro gut überstehen. In Belgien und den Niederlanden gibt es schon seit Jahren den "Dicker-Pulli-Tag", eine Aktion, um auf Möglichkeiten der Energieeinsparung hinzuweisen.
Frieren soll natürlich niemand, aber der Einsatz von zusätzlichen Heizgeräten für höhere Temperaturen ist natürlich ein No-Go und private Heizlüfter sind an der Universität ohnehin verboten – nicht nur aus Gründen der Energiesicherung und Nachhaltigkeit, sondern auch aus Brandschutzgründen.
Deshalb: Pulli an und Verantwortung auch für Räume übernehmen, die nicht die eigenen sind. Drehen Sie auch beim Verlassen eines gemeinschaftlichen Raums die Heizung herunter und schalten Sie Geräte aus – auch wenn nach Ihnen noch jemand den Raum nutzt.
Unnötiger Energieverbrauch, Defekte oder Fehlfunktionen?
Sollten Sie in Ihrem Arbeitsumfeld feststellen, dass durch Defekte oder Fehlfunktionen unnötig Energie verbraucht wird, informieren Sie uns bitte per Mail an energie@uni-marburg.de oder wenden sich direkt an die/den Nachhaltigkeitsbeauftragte/n in Ihrem Fachbereich oder Ihrer Einrichtung.