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Far0% CO2 - Emissionsfrei zur Geoexkursion

Gerade fahren drei Studenten aus dem Fachbereich Geographie mit dem Fahrrad zur Exkursion in Faro, Portugal. Damit wollen sie möglichst emissionsfrei an ihr Exkursionsziel gelangen, "um den weltweiten CO2-Ausstoß nicht noch weiter voranzutreiben".

Hier beschreiben sie in ihren Worten, was sie zu diesem Projekt antreibt:

"In Zeiten einer Klimakatastrophe, die wir längst nicht mehr ignorieren können, ist es das Ziel unseres Projektes, ein Zeichen für ein klimaneutrales und nachhaltiges Studieren zu setzen. 

Als Geographiestudenten wollen wir im aktuellen Wintersemester das verpflichtende Modul “Geländepraktikum” absolvieren, wobei uns auffiel, dass wir dazu entweder nach Indonesien oder an die Algarve reisen müssen. Da wir für eine etwa 2-3 wöchige Exkursion aufgrund des CO₂-Verbrauchs nur ungern fliegen wollen, blieb für uns nur Portugal übrig. Nach nur kurzem Zögern entschieden wir uns, anstatt einer klimafreundlicheren Anreise mit Bus oder Bahn das Extrem einer klimaneutralen Anreise mit dem Fahrrad zu wählen. Damit wollen wir darauf hinweisen, dass die universitären Strukturen bei Exkursionen (nicht nur am FB 19), oft nicht klimafreundlich gestaltet sind, da die absolute Mehrheit der Studierenden aus Kosten- und Zeitgründen die günstige und bequeme Anreise mit dem Flugzeug wählen muss. Wir fordern deshalb, dass es jedes Semester mindestens eine Exkursion im Inland oder im direkt angrenzenden Ausland geben muss, sodass für alle die Möglichkeit besteht, ohne große Umstände mit der Bahn zur Exkursion zu reisen. Darüber hinaus fordern wir, dass Alternativen zum Fliegen, welche quasi immer teurer sind, von der Universität finanziell unterstützt werden, sodass durch eine klimafreundliche Anreise mit Bus und Bahn keine Mehrkosten entstehen und Anreize für eine solche geschaffen werden. Dies muss die Universität aktiv allen Studierenden anbieten und damit das Ziel verfolgen, nachhaltigere Studienstrukturen zu implementieren.

Nachhaltiges Handeln darf nicht länger, schwerer und teurer sein als klimaschädliches.

Die drei Studenten auf ihren Fahrrädern stehen vor der Elisabethkirche und lächeln in die Kamera.
Foto: Florian Heideloff

Aber auch über die Bedingungen in der Universität hinaus ist es uns ein Anliegen, auf einer gesamtgesellschaftlichen Ebene deutlich zu machen, dass wir nachhaltiger und klimafreundlicher leben und in unserem Fall reisen müssen. Wie unser Projekt hoffentlich zeigen wird, kann auch eine klimafreundliche Reise auf dem Fahrrad zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Wir würden uns wünschen, dass es sich jede*r zweimal überlegt, ob es wirklich nötig ist, in den Urlaub zu fliegen und stattdessen auf klimafreundlichere Alternativen zurückgreift!
Da wir hier im globalen Norden für den Großteil des weltweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich sind, wollen wir im Sinne der Klimagerechtigkeit zudem darauf hinweisen, dass große Teile der Weltbevölkerung in viel weniger privilegierten Situationen als wir leben und unter dem Klimawandel leiden.

Die internationale Hilfsorganisation "World Bycicle Relief" hat speziell für den Einsatz im ländlichen Afrika ein robustes und verlässliches Fahrrad entwickelt. Mit Hilfe von Spendengeldern werden die Fahrräder in die Hände von Schüler*innen, Krankenpflegekräften und Unternehmer*innen gelegt. Dank der Fahrräder können sie die großen Distanzen zur Schule, zu Patient*innen oder zum nächsten Markt überwinden und ihre Zukunft aus eigener Kraft gestalten.
147 EUR oder 155 CHF kostet ein Buffalo Fahrrad. Für diese Organisation sammeln wir zusätzlich Spenden.

Was bedeutet es nun eigentlich, mit dem Rad nach Portugal zu fahren?! Hier nun noch ein paar Fakten zu unserem Projekt: Wir sind am 1.2.2023 um 8:00 an der Elisabethkirche in Marburg gestartet mit dem Ziel, am 18.02 bei Faro an der Algarveküste anzukommen. Dazwischen liegen etwa 2500 km mit insgesamt etwa 20.000 Höhenmetern vor uns, sodass wir jeden Tag um die 140-150 Kilometer fahren müssen, ein Pausentag ist nicht vorgesehen.
Als wichtiges Zwischenziel unserer Reise ist Poitiers in Frankreich zu nennen, da dies die Partnerstadt von Marburg ist, welcher wir einen Besuch mit klimafreundlichen Grüßen aus Marburg abstatten werden, wobei uns freundlicherweise die Stadt Marburg unterstützt. Unsere Reise kann verfolgt werden auf unserem Instagram Kanal (unter “far0_prozent_co2”), dort gibt es regelmäßig Beiträge zum Verlauf unseres Projektes. 

Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt schon bei vielen Menschen auf positive Resonanz gestoßen ist, die auf Instagram folgen, unsere Spendenaktion unterstützen und uns Mut zusprechen. Herzlichen Dank! Dank euch konnten bereits 2 Wochen vor der Abfahrt 844€ gesammelt werden, was schon dem Wert von über 5 Fahrrädern (in der Spendenaktion, die wir unterstützen) entspricht.

Herzlichen Dank auch an unsere Sponsoren und Unterstützenden, deren Hilfe mitentscheidend für den Erfolg unseres Projektes sind!

Green Office Uni Marburg, Marbaum, freestyle Marburg e.V. "

Auch wir vom Green Office freuen uns, Moritz, Fardin und Leo unterstützen zu können. 

Bis dahin könnt ihr den dreien aber gerne schon einmal bei Instagram (@far0_prozent_co2) folgen und gespannt auf viele Eindrücke von der Tour verfolgen!