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Von der Marburger Studentin zur Leiterin des Fundraising und Alumni-Service an der Philipps-Universität

Was fällt Ihnen spontan zu Marburg ein?
Marburg ist Zuhause. Ein eigener Kleinstadt-Kosmos im Hogwarts-Style. Früher war hier noch einiges mehr los: weniger Gentrifizierung, mehr politische Aktionen, Besetzungen und ein lebendiges, links-alternatives Treiben. Dennoch bietet Marburg immer noch mehr Initiative, studentisches Leben und kreative Kraft als andere Städte. Die kleinen Kaffees, verwinkelten Gassen und das besondere Flair machen die Stadt einzigartig – ein Ort, der sowohl nostalgisch als auch lebendig ist. Wann immer ich weg bin, ist es dann schön, das Schloss von weitem zu sehen und heimzukommen.
Haben Sie einzelne Professorinnen oder Professoren in besonderer Erinnerung?
Besonders in Erinnerung bleibt mir Prof. Dr. Sven Opitz. Cooler Soziologe, der mit der Aufforderung "Gehen Sie raus und wundern Sie sich!" meine soziologische Herangehensweise sehr geprägt hat.
Wo haben Sie damals gewohnt?
Anfangs noch in WGs. Mal hier, mal dort. Eigentlich auf jedem Berg einmal 😉.
Warum haben Sie gerade an der Philipps-Universität studiert?
Es war eine Mischung aus Zufall, Fächerkombination und dem Flair der Studentenstadt.
Was ist Ihre schönste Erinnerung?
Statistik und quantitative Methoden der Sozialforschung auf Anhieb und sogar gut bestanden zu haben; das hat mich viel Schweiß und Tränen gekostet.
Was waren Ihre Lieblingsorte?
Eigentlich die Oberstadt-WGs meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen und die Lahnwiesen natürlich! Später dann das Gelände rund um die neue Bib, mit dem botanischen Garten, den kleinen Kaffees nah bei … Als Geisteswissenschaftler*in kommt man nicht umhin irgendwann auch die Philfak lieben zu lernen … Insgesamt war ich immer ein Freund der kurzen Wege durch die Stadt. Und dass man immer jemanden trifft, den man kennt. Ob man nun will oder nicht.
Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?
Ich hatte zuvor meine Ausbildung zur Friseurin abgeschlossen und arbeitete geringfügig beschäftigt erstmal weiter in diesem Beruf. Zusätzlich bekam ich BAFöG und eine kleine Unterstützung meiner Eltern. Später habe ich dann durch ein Praktikum im Bachelor meine erste Arbeitsstelle gefunden. Dort begann ich geringfügig beschäftigt und stieg dann nach dem erfolgreichen Studienabschluss richtig ein.
Was war Ihr damaliger Berufswunsch?
Ich hatte keinen spezifischen Berufswunsch. Ich konnte mir immer schon vieles vorstellen. Ich arbeite prinzipiell gern kreativ, im Team und gemeinsam mit Menschen für Menschen. Vor allem Zwischenmenschliches finde ich sehr bedeutsam. Deshalb waren für mich die Corona-Jahre in Isolation eine echte Herausforderung.
Warum haben Sie die Fächer Sozialwissenschaften /Soziologie gewählt?
Ich finde Menschen und ihre Interaktionen schon immer spannend. Wie formen sich Systeme? Wie verändern sich Diskurse? Darauf versprach die Sozialwissenschaft mir Antworten und die habe ich auch bekommen. Ich war insgesamt mehr als zufrieden mit meiner Wahl und den Angeboten der Uni. Überhaupt kam mir das Studium, nach vier Jahren Vollzeit-Berufstätigkeit anfangs vor wie eine große Klassenfahrt und ich fühlte mich sehr privilegiert, das machen zu können.
An was erinnern Sie sich besonders ungern?
8:00 Uhr Strafrecht Frau Bock. Super spannend, aber acht Uhr war einfach noch nie meine Uhrzeit.
Sehen Sie Ihr Studium als notwendige Voraussetzung für Ihren beruflichen Werdegang?
Ja und nein. Sicher hätte man anders zum Ziel kommen können. Insbesondere, da der Bereich Fundraising ein noch recht neuer ist. Aber ich hätte es anders nicht gewollt. Mein Studium hat mir einen Werkzeug- und Methodenkoffer an die Hand gegeben, den ich nicht missen möchte.
Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen?
Ja, tatsächlich zu einigen. Mit manchen privat, mit manchen aber auch im beruflichen Kontext.
Wie sind Sie zu Ihrem heutigen Beruf gekommen?
Ich habe während des BA-Studiums ein Praktikum gemacht und in diesem Rahmen immer mehr entdeckt, dass meine Stärke und meine Leidenschaft im Fundraising liegen. Diese Stärke konnte ich mithilfe von Weiterqualifizierungen ausbauen.