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Dr. Rüdiger Balbach

Foto: Christian Stein

Der Goldjubilar Dr. Rüdiger Balbach promovierte im Jahre 1970 an der Philipps-Universität Marburg. Seit seiner Zeit in Marburg war Dr. Balbach über 30 Jahre lang als Chefarzt tätig und hat im Laufe seiner Karriere viele Auslandseinsätze (u.a. in Belarus, Ruanda, Ostkongo, Bhutan) unternommen. Selbst während seiner Rente war Rüdiger Balbach in Sanaa/Yemen und Bengazhi/Libyen u.a. als Arzt für das Auswärtige Amt aktiv. Im November 2022 wurde Dr. Rüdiger Balbach von der Philipps-Universität in Marburg als Goldjubilar geehrt.

Was fällt Ihnen spontan zu Marburg ein?

Kleine aber feine Universität mit exzellentem Ruf, familiäre, übersichtliche Atmosphäre mit Wohlfühlfaktor, wunderbare Altstadt mit jungem Studentenleben und Schloß, enormer Wandel der städtischen Infrastruktur mit Wegfall der alten Unikliniken in Unterstadt. Elisabethkirche.

Wo haben Sie damals gewohnt?

Ketzerbach im Hinterhof — sehr einfach und schlicht, ähnlich einem „Spitzweg“-Idyll.

Warum haben Sie gerade an der Phi­lipps-Universität studiert?

Nach dem Humanmedizinstudium in Münster, Freiburg/Brsg., Hamburg und Kiel. Wunsch nach Abschluss an einer kleinen, ruhigen Uni., hier Staatsexamen 1968 (Note 1)

Warum haben Sie sich für Ihren Studiengang entschieden?

Großvater und Eltern waren Mediziner mit Leidenschaft, lag dann wohl auch auf meinen Genen. Krankenpflegepraktika und Famulaturen haben mich bestätigt in dieser richtigen Studiumswahl, die ich nie bereut habe und immer wieder tun würde. Früher Wunsch nach Kennenlernen neuer Kulturen und Menschen.

Was war Ihr damaliger Berufs­wunsch?

Allgemeinmedizin wegen der Tätigkeit am und mit Menschen, aber während der ärztlichen Tätigkeit zeigten sich vielfältige Perspektiven für die eigene Entwicklung, Zufriedenheit und Gestaltung des Lebens,gepaart mit der Möglichkeit eigene Wünsche und Träume (u.a.Endoskopie,Auslandseinsätze) zu verwirklichen. Der Arztberuf ist einzigartig, vielfältig und zutiefst erfüllend.

Wie haben Sie Ihr Studium finan­ziert?

Finanzierung durch Eltern, unabhängig von staatlicher Unterstützung, kleine Ferienjobs.

Was haben Sie neben dem fachlichen Wissen gelernt?

Empathie und Teamarbeit für kranke und benachteiligte Menschen, Bewältigung bei krankheitsbedingten Krisensituationen und Notfällen.

Haben Sie sich neben dem Studium engagiert?

Blutspenden und Nachtdienste in Klinik. Intensiver, zeitaufwendiger Einsatz für Promotion.

Zu welchem Thema haben Sie Ihre Promotion verfasst?

Elektrolytuntersuchungen (Gewebe,Serum) und Mobilität des Dünndarms im Tierexperiment (Schrittmacher und Medikamente)

Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihre Studienzeit?

Kennenlernen meiner Ehefrau (Marburgerin), mit der ich noch heute nach 55 Jahren zusammenlebe. Ein wahres Geschenk und Glück! Wunderbare Teamarbeit während der anstrengenden Promotionsphase an der Chirurg. Uniklinik (Prof. Dr. Staib u. Assistenten).

Was waren Ihre Lieblingsorte in Marburg?

Altstadt und Oberstadt (stamme aus dem Ruhrgebiet mit hässlichen Orten), alter botanischer Garten, Studentenlokale „Alte Post“, "Scotch Bar“.

Was würden Sie als Studienanfänge­r heute anders machen?

Schwer zu sagen eher nichts, immer wieder Medizinstudium.

Wie sind Sie zu Ihrem heutigen Beruf gekommen?

Beruflicher Anfang - nach Medizinalassistentenzeit - in der Medizin. Uniklinik Bonn (Prof.Heymer) mit Einstieg in Innere Medizin (1970-1972), Fortführung der Ausbildung zum Internisten an der Uniklinik Bochum mit der Möglichkeit der Teilnahme an der Entwicklung der neu entstandenen Endoskopie und Gastroenterologie. Anerkennung zum Internisten, Notfallmediziner u. Gastroenterologen (1973-1975). Oberarzt im Marienhospital (Gastroenterologie) Lünen (1975-1978). Danach über 30 J. Chefarzt der Medizin. Klinik des Märk. Kreises bis 2009, unterbrochen durch Auslandseinsätze in Belarus, Ruanda, Ostkongo und Bhutan, nach Berentung 2 J. als Leitender Arzt in Sanaa/Yemen für Auswärtiges Amt und 1 J.in Bengazhi/Libyen.

Sind Sie noch ab und zu in Marburg?

Selten, besonders nach dem Tod der Marburger Familie. Aber es war bestimmt nicht mein letzter Besuch beim goldenen Promotionsjubiläum im Nov. 2022.