18.10.2008 KMK - Saarbrücker Beschluss zur Lehrerbildung
Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen an das Lehramtsstudium von der Kultusministerkonferenz verabschiedet
Auf ihrer Sitzung am 16.10.2008 in Saarbrücken haben sich die Kultusminister auf die inhaltlichen Anforderungen an das Lehramtsstudium verständigt. Damit wird:
- länderübergreifend die Vergleichbarkeit der Ziele und Anforderungen in den lehramtsbezogenen Studiengängen erreicht und die Mobilität und Durchlässigkeit für Lehramtsstudierende im deutschen Hochschulsystem gesichert,
- die wechselseitige Anerkennung der Studienleistungen und Studienabschlüsse zwischen den Ländern gewährleistet.
Zusammen mit den bereits Ende 2004 beschlossenen Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften - PDF bilden diese fachlichen Anforderungen die Grundlage für die Akkreditierung und Evaluierung der lehramtsbezogenen Studiengänge. Die Kultusministerkonferenz erfüllt damit ihre drei Jahre zuvor getroffene Zielvereinbarung.
Die neuen Anforderungen an künftige Lehrer, die sozusagen "Bildungsstandards" für Pädagogen darstellen, wurden von einer Arbeitsgruppe unter Einbeziehung von Fachverbänden und Lehrerorganisationen erarbeitet. Bisher hatte jedes Land für jedes Fach eigene Anforderungen, jetzt sollen in mehr als 20 Fächern einheitliche Fachprofile gelten, die beschreiben, was Lehramtsstudierende am Ende ihres Studiums inhaltlich und von der Fachdidaktik her wissen müssen.
Diese einheitlichen Standards müssen nun allerdings auch von den Ländern und Hochschulen umgesetzt werden. Der Leiter der Arbeitsgruppe, Hermann Saterdag, räumte ein, dass dies sicher nicht innerhalb des nächsten Jahres in vollem Umfang passieren werde. Die Standards bildeten aber die Grundlage für die Akkreditierung neuer Lehramtsstudiengänge und seien ein "Impuls".
"Es ist zwar erfreulich, dass nun endlich für alle drei Säulen des Lehramtsstudiums - Bildungswissenschaft, Fachwissenschaften und Fachdidaktiken - länderübergreifende Standards vorliegen. Leider werden die KMK-Standards den aktuellen Anforderungen des Arbeitsplatzes Schule noch nicht vollständig gerecht und müssen weiterentwickelt werden", sagte das für Hochschule und Lehrerbildung verantwortliche GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller.
Siehe auch: FAZ, SZ, bildungsklick