26.09.2011 Erhebung von Grunddaten zu Zentren für Lehrerbildung in Deutschland
Eine vom Stifterverband geförderte Studie gibt Aufschluss über den aktuellen Entwicklungsstand und die Leistungsfähigkeit der Zentren für Lehrerbildung
Die unter der Leitung von Dipl.-Päd. Birgit Weyand und Prof. Dr. Helga Schnabel-Schüle (Zentrum für Lehrerbildung, Universität Trier) entstandene Studie gibt einen hervorragenden Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand, der auch Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der mehr als 50 Zentren für Lehrerbildung an deutschen Universitäten zulässt.
Die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Studie:
- Hauptarbeitsfeld der Zentren für Lehrerbildung ist die Beratung, vor allem Praktikums- und Studienberatung. Individualberatung spielt die größte Rolle. An Berufungen, wenn auch größtenteils nur beratend, sind immerhin die Hälfte der befragten Zentren beteiligt.
- Einbindung: In den Universitäten sind vor allem die Fachwissenschaften, Hochschulleitung und Studierende eingebunden. Mehr oder weniger gar nicht erfolgt der Einbezug der Fachdidaktiken. Außerhalb der Universitäten sind am häufigsten die Schulreferate bzw. Studienseminare eingebunden. Hier gilt es, die Verzahnung von Strukturen und Angeboten mit der zweiten Phase auszubauen.
- Evaluation: Die (interne) Evaluation der Lehrerbildung nimmt zwar gesetzlich einen hohen Stellenwert ein. In der Praxis rangiert sie in der Prioritätenliste im unteren Bereich. Zur Sicherung einer hochwertigen Lehrerausbildung sind Evaluationen in regelmäßigem Turnus unumgänglich. Außerdem ist eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Zentren, Fachwissenschaften und Fachdidaktiken sowie der Allgemeinen Didaktik und den Bildungswissenschaften unabdingbar.
- Weiterentwicklung: Ein weiterer zentraler Verantwortungsbereich sind die Entwicklung, Konzeption bzw. Weiterentwicklung der universitären Lehramtsausbildung. Nahezu alle befragten Zentren sind in diesen Bereich eingebunden, gefolgt von Koordinierungsaufgaben und begleitender Unterstützung.
Großer Entwicklungsbedarf liegt in den folgenden vier Bereichen:
- Verfügung über Ressourcen und deren Steuerung zur fachbereichsübergreifenden Vermittlung und ggf. externem Einkauf von qualifizierten Lehrangeboten
- Ausgestaltung der berufsbezogenen Curricula und Beschreibung der Kompetenzen
- Beratung bei der Erstellung und Novellierung von Prüfungs- und Studienordnungen
- Entwicklung und Koordination multimedialer Formen in der Lehrerausbildung.
Befragt wurden bundesweit alle Zentren für Lehrerbildung mittels eines standardisierten Online-Fragebogens. Die Rücklaufquote lag bei mehr als 50 Prozent.