Hauptinhalt
Wir betrachten zwei Menschen von hinten, welche wiederum ein Gemälde in Erdtönen ansehen. Auf dem Bild befindet sich der Schriftzug: Kulturvermittlung im Dialog. Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Fachdienst Kultur der Stadt Marburg und dem Kunstmuseum Marburg.
Modell Foto: Christian Krüger

Warum Kulturvermittlung im Dialog?

Laut Umfragen ist Kultur etwas, was nur unter großen Mühen erlebbar ist. Diese weitläufige Meinung führt dazu, dass manche Menschen - besonders aus bildungsfernen Milieus oder Personen mit Migrationserfahrungen - Berührungsängste gegenüber Kultureinrichtungen haben. Im Pilotprojekt geht es darum, kulturelle Teilhabe für Viele zu ermöglichen und Zugang zur Kunst möglichst barrierearm zu gestalten.

Partizipation und die Frage danach, an wen sich Kunst richtet bzw. wen sie anspricht, wo sie stattfindet und wer zu diesen Orten Zugang hat, sind also grundlegende Themen für das Pilotprojekt. Verbunden damit ist die Frage, wie Bildungsangebote Personen erreichen können, die meistens ausgeschlossen bleiben.

Dabei kann ein Vermittlungsprogramm helfen, das Kulturorte zu Orten lebendiger Kommunikation macht und möglichst viele Menschen auf die Art erreicht werden, die für sie angemessen ist. Im Sinne von Outreach sollen Aktivitäten für ein neues, nichttraditionelles Publikum entwickelt werden, egal ob diese im Museum oder an einem anderen Ort stattfinden.

Gut geeignet sind Formate, die Besucher*innen nicht nur als passive Betrachtende und zum Schulungsobjekt machen, sondern sie als gleichwertige Partner*innen in einem gemeinsamen Kunsterlebnis verstehen. Die Kulturvermittler*innen nehmen als Moderator*innen selbst eine lernende Haltung ein und handeln selbstreflexiv in allen didaktischen Situationen.

Ziel der Multiplikator*innenfortbildung ist es, Kommunikationsformen anhand der Originale im Kunstmuseum zu entwickeln, die

  • möglichst hierarchiefrei und barrierearm sind.
  • beteiligende und aktivierende Elemente haben.
  • analoge und digitale Momente verbinden.
  • mehrere Sinne ansprechen.
  • präkognitive, emotionale, und selbsttätig-kreative Zugänge unterstützen.
  • Selbsttätigkeit und Beteiligung fördern.
  • selbstgesteuerte Lerneinheiten, niedrigschwellige und individuelle Rezeptionszugänge in und außerhalb der Kunst- und Kultureinrichtungen ermöglichen.
  • disziplinübergreifendes Lernen initiieren.
  • Ergebnisse aus bereits erfolgten Beteiligungsworkshops mit lerneingeschränkten Menschen, mit sehbeeinträchtigten und blinden Menschen sowie der Workshop mit Pädagoginnen und Kunstakteurinnen einfließen lassen.

Zielsetzung der Fortbildung

  • Experimentelle Entwicklung von exemplarischen beteiligenden Vermittlungseinheiten im Museum
  • Ziel ist es, Grundformate für neue Vermittlungsansätze zu den Themen zu entwickeln, die dann situativ und zielgruppenspezifisch von den einzelnen Einrichtungen und Vermittler*innen abgewandelt werden können.
  • Die Themen sollen für Lerngruppen aus Kitas und Schulen ebenso aufbereitet werden können wie fü􏰁r 􏰂freie􏰃 Ein􏰄zelbesucher*innen, Besu􏰅􏰆chergru􏰆ppen, Familien oder Tourist*innen z.B. durch digitale, audiovisuelle oder kulturtouristische Angebote.
  • kulturelle Teilhabe für Viele zu ermöglichen und Zugang zur Kunst möglichst barrierearm zu gestalten
  • Übertragbarkeit der Vermittlungseinheit auf andere Vermittlungssituationen in Innen- und Außenräumen für verschiedene Zielpublika
  • Stärkung der dialogischen Kompetenz in Vermittlungssituationen
  • Entwicklung eines Konzepts für Multiplikator*innenfortbildungen
  • Aus- und Weiterbildung von Vermittler*innen in dialogischen Vermittlungsformaten
  • Vernetzung von Kulturvermittler*innen aus Marburger Einrichtungen für Kultur und kulturelle Bildung miteinander durch Kooperation von Stadt, Universität und freien Bildungsträger und über die Stadt hinaus durch Einbindung von Impulsgeber*innen und Referentinnen aus dem deutschsprachigen Raum.

Allgemeine Informationen

Die Fortbildung werden in digitaler Form durchgeführt. Diese finden am 26. und 27.3.2021 sowie 07. und 08.05.2021 statt. Zudem wird das Pilotprojekt von einem gemeinsamen Vorbereitungsnachmittag eingeleitet.
Inhaltliche und methodische Schwerpunkte wurden ausgewählt unter den Prämissen von einem starken Bezug vor Ort und allgemeiner Relevanz.

Bei Interesse melden Sie sich unter der Mailadresse: .