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Vortrags- und Workshopreihe für Lehrkräfte im Schuldienst und in Ausbildung, psychologisches und pädagogisches Personal
März bis Juli 2023
Die Auseinandersetzung mit psychosozialen Bedingungen im Kindes- und Jugendalter stellt für die Begleitung von Schülerinnen und Schülern eine Notwendigkeit dar – insbesondere vor dem Hintergrund und den Herausforderungen des aktuellen Zeitgeschehens. Die stetige Fortbildung von Lehrpersonal (im Vorbereitungs- und Schuldienst) sowie von pädagogischen und psychologischen Fachkräften ist demzufolge unabdingbar.
Um Lehrkräfte und pädagogisch-psychologisches Personal an Schulen in diesem Bereich zu unterstützen, führt das Zentrum für Lehrkräftebildung der Philipps-Universität Marburg gemeinsam mit der pädagogischen Unterstützung und der Schulpsychologie des Staatlichen Schulamts für den Landkreis Marburg-Biedenkopf nun schon zum vierten Mal "Total normal?! Psychosoziale Bedingungen im Kontext Schule" durch.
Ein Blick zurück
"Total normal?! - Psychosoziale Bedingungen von Schülerinnen und Schülern" fand 2020 das erste Mal als Fachtag mit einer Keynote von Prof. Dr. Becker und anschließenden Workshops statt. 2021 und 2022 wurde "Total normal?!" jeweils sehr erfolgreich als virtuelle Vortrags- und Workshopreihe mit bis zu neun Veranstaltungen im Kalenderjahr durchgeführt. Die Veranstaltungen verfolgten das Ziel, Fachinformationen zu geben und Möglichkeiten des Umgangs mit psychosozialen Herausforderungen im Unterricht aufzuzeigen.
Ein Blick voraus
In 2023 sollen die angebotenen Veranstaltungen im Rahmen von "Total normal?!" den Blick auf den gesamtschulischen Kontext erweitern. So wurde der Titel leicht angepasst: "Total normal?! Psychosoziale Bedingungen im Kontext Schule". Die Vortrags- und Workshopreihe soll nicht nur die Stärkung von Schülerinnen und Schülern beitragen, sondern auch weitere schulische Akteure und Akteurinnen, wie Lehrkräfte, Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, psychologisches und pädagogisches Personal adressieren.
Daher werden abwechselnd fünf Veranstaltungen im Zeitraum vom 29. März bis 04. Juli 2023 virtuell zur Stärkung von Schülerinnen und Schülern und zur Stärkung von weiteren schulischen Akteuren und Akteurinnen angeboten.
Wir freuen uns, Sie bei unserer virtuellen Veranstaltungsreihe begrüßen zu können!
Anmeldung
Die Anmeldung ist beendet.
Programm
Termin | Uhrzeit | Titel |
29.03.2023 | 16:00 - 17:30 | Internetsucht und ihre Varianten. Eine Einführung. |
27.04.2023 | 16:30 - 18:00 | Als Lehrkraft gesund sein und gesund bleiben |
03.05.2023 | 15:00 - 18:00 | Internetsucht – Identifikation und Umgang in der Schule |
31.05.2023 | 16:00 - 17:30 | Nicht-suizidales, selbstverletzendes Verhalten in der Schule |
12.06.2023 | 16:15 - 17:45 | Erfolgreich Unterrichten ohne Burnout? Eine psychologische Perspektive auf berufliche Herausforderungen von Lehrkräften |
04.07.2023 | 16:00 - 17:30 | Depressionen im Kindes- und Jugendalter im Kontext von Familie und Schule |
Inhaltsbeschreibungen der Vorträge und Workshops
Klicken Sie auf einen Titel, um Informationen zu Workshopinhalten und Referierenden zu erhalten.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Internetsucht und ihre Varianten. Eine Einführung.
Digitale Medien sind im Alltag allgegenwärtig. Damit einher gehen auch gewisse Suchtrisiken. Die Veranstaltung besteht aus einem theoretischen Überblick über das Phänomen der Onlinesucht, sieht insgesamt aber auch Anteile des gegenseitigen Austauschs der Teilnehmenden vor. Dabei wird insbesondere auf die Varianten der Computerspiel-, Social-Media- und Onlinepornografiesucht eingegangen. Vorgestellt werden Statistiken über die Betroffenen sowie Erklärungsmodelle für die Entstehung von Sucht. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Risikofaktoren, die die Entstehung von Sucht begünstigen, und auf Wirkungsmechanismen der Sucht gelegt. Für ein tieferes Verständnis der verschiedenen Suchtvarianten wird dabei kurz in die jeweils relevanten Plattformen und ihre Funktionsweisen eingeführt.
Am Ende der Veranstaltung sollen Lehrkräfte grundlegendes Wissen über Mediensucht und ein geschärftes Problembewusstsein haben. Zudem sollen Lehrkräften die Funktionsweisen der relevanten Plattformen vermittelt werden, damit sie mit ihren Schüler:innen und Kindern auf Augenhöhe kommunizieren und sie in ihrer Nutzung begleiten können.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Datum: 29.03.2023, März, 16:00 - 17:30 Uhr
Referent: Michael Mosel (Medienwissenschaftler mit Forschungsschwerpunkten digitale Medien, game studies, Intermedialität, Medienpsychologie)
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Als Lehrkraft gesund sein und gesund bleiben
Lehrer:innengesundheit sollte mehr als nur das Freisein von Krankheit bedeuten, sondern kann als ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert werden. Aufgrund des herausfordernden Charakters des Lehrer:innenberufs ist die Erhaltung der Gesundheit ein wichtiges Thema. In dem Workshop werden aus der Perspektive des Stressmanagements und der Resilienzforschung Ansätze vermittelt, die helfen sollen, trotz Herausforderungen Gesundheit im obigen Sinne zu fördern.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Datum: 27.04.2023, 16:30 - 18:00 Uhr
Referent: Dr. Jost Stellmacher (Dipl. Psych., Oberstudienrat im Hochschuldienst am Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg, seit 2003 promoviert und seit 2008 für die Psychologie im Lehramt in den Bildungswissenschaften zuständig)
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Präsenz-Workshop "Internetsucht – Identifikation und Umgang in der Schule"
Der Workshop wird mit einer kurzen Begrüßung und Vorstellungsrunde beginnen, an die ein kurzer Input anschließt, der eine Einführung in die Internetsucht, ihre Symptome, Verbreitung und Wirkungsmechanismen gibt. Im darauffolgenden Input wird sich dem Thema der Internetsucht aus Perspektive einer Lehrkraft gewidmet. Es wird kurz skizziert, wie sich Internetsucht in der Schule äußert und einige Praxisfälle geschildert.
Nach einer kurzen Pause wird dann in eine Gruppenarbeitsphase übergegangen. In dieser werden in kleinen Gruppen kurze social-media-Clips gesichtet und diskutiert. Anschließend werden die Erfahrungen zusammengetragen. Ein besonderer Schwerpunkt soll hier auf pädagogische Handlungsempfehlungen gelegt werden.
Am Ende der Veranstaltung sollen Lehrkräfte grundlegendes Wissen über Mediensucht und ein geschärftes Problembewusstsein haben. Zudem sollen Lehrkräften grundlegende Kompetenzen im Umgang mit problematischer Internetnutzung erhalten, damit sie mit ihren Schüler_innen auf Augenhöhe kommunizieren und sie in ihrer Nutzung begleiten können.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Präsenz-Workshop: Zentrum für Lehrkräftebildung, Bunsenstraße 2, 35037 Marburg, Konferenzraum.
Datum: 03.05.2023, 15:00 - 18:00 Uhr
Referenten: Michael Mosel (Medienwissenschaftler mit Forschungsschwerpunkten digitale Medien, game studies, Intermedialität, Medienpsychologie) und Jens Häuser (Lehrer (L3) für Englisch, Geschichte und Darstellendes Spiel, Schwerpunkte: Medienpädagogik und Jugendmedienschutz)
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Nicht-suizidales, selbstverletzendes Verhalten in der Schule
In diesem Vortrag wird vermittelt, was nicht suizidales selbstverletztes Verhalten (NSSV) ist und was mögliche Gründe dafür sein können.
Sie erfahren auf welche Warnzeichen Sie bei Schülerinnen und Schülern achten müssen und welche Interventionsmöglichkeiten (und Grenzen) Sie als Lehrkräfte und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen haben. Zuletzt gibt es noch einen kurzen Ausblick, wie NSSV in der Therapie adressiert wird.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Datum: 31.05.2023, 16:00 - 17:30 Uhr
Referentin: Kira Li Sanchez (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg, AE Pädagogische Psychologie, Psychologische Psychotherapeutin (VT) i.A.)
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Erfolgreich Unterrichten ohne Burnout? Eine psychologische Perspektive auf berufliche Herausforderungen von Lehrkräften
Lehrkräfte stehen jeden Tag vor der schwierigen Aufgabe, Schüler*innen Lerninhalte beibringen zu müssen, die von diesen oft nur als mäßig interessant empfunden werden. Gleichzeitig nimmt der Druck von Politik und Gesellschaft, dass Lehrkräfte angesichts unbefriedigender Ergebnisse in PISA, IGLU und Co. mehr und auch tiefgreifendere Kompetenzen vermitteln sollen, stetig zu. Hinzu kommen externe Stressoren und Herausforderungen wie Corona, Distanzunterricht, Schüler*innen aus Flüchtlingsfamilien oder steigende Zahlen psychisch kranker Schüler*innen. In diesem wachsenden Spannungsfeld sind Lehrkräfte auf Orientierung und Hilfestellungen angewiesen, wie sie die vielen Herausforderungen des Unterrichtsalltags am besten bewältigen können. Als Teil der empirischen Bildungsforschung versteht sich die Pädagogische Psychologie als eine Forschungsdisziplin, die auf Basis ihrer Theorien, Konstrukte und empirischen Studien derartige Orientierung zumindest in gewissem Maße bereitstellen kann.
In diesem Workshop werden exemplarisch verschiedene Alltagsprobleme von Lehrkräften aus psychologischer Perspektive analysiert: Wie kann ich meine Schüler*innen zum Lernen motivieren? Warum erkennen die Schüler*innen meine Autorität nicht an? Was kann/muss/soll ich gegen (Cyber-)bullying unternehmen? Wie kann ich mich selbst vor Überlastung und vor dem Ausbrennen schützen? Diese und ähnliche Fragen werden vor dem Hintergrund aktueller bildungspsychologischer Befunde diskutiert. Mögliche Lösungsansätze werden durchgespielt, kritisch reflektiert und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit im Alltag eingeschätzt.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Datum: 12.06.2023, 16:15 - 17:45 Uhr
Referent: Prof. Dr. Malte Schwinger (seit 2015 Professur für Pädagogische Psychologie an der Philipps-Universität Marburg, Forschungsschwerpunkte u.a. Psychische Gesundheit, Selbstwertkontingenz, Self-Handicapping, Selbstregulation von Lehrkräften, aktiver Schulbezug in Forschung und Lehre, u.a. durch Mitwirken in der Lehrkräftebildung an der UMR und durch Kooperationsprojekte mit Schulen in Bezug auf psychische Gesundheit und Begabungs- und Begabtenförderung)
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Depressionen im Kindes- und Jugendalter im Kontext von Familie und Schule
Der Vortrag stellt allgemeine Grundlagen zu Depressionen im Kindes- und Jugendalter (Relevanz, Häufigkeit, Symptomatik, Folgen) vor und verdeutlicht die Relevanz und Auswirkungen der Erkrankung im familiären Rahmen. Die Teilnehmenden erfahren darüber hinaus, welche Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und pädagogisches Personal im Kontext Schule Der Vortrag stellt allgemeine Grundlagen zu Depressionen im Kindes- und Jugendalter (Relevanz, Häufigkeit, Symptomatik, Folgen) vor und verdeutlicht die Relevanz und Auswirkungen der Erkrankung im familiären Rahmen. Die Teilnehmenden erfahren darüber hinaus, welche Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und pädagogisches Personal im Kontext Schule möglich sind und gibt Antworten auf die Frage: Wie gehe ich mit Kindern und Jugendlichen um, die Betroffen sind?
Der Fokus des Vortrages liegt darüber hinaus auf der gemeinsamen Erarbeitung von Umgangsformen mit betroffenen Kindern und Bezugspersonen: Was sind aktuelle therapeutische Optionen? Welche Rolle kann die Institution Schule dabei spielen?
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Datum: 04.07.2023, 16:00 - 17:30 Uhr
Referentin: Nele Dippel (Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt Universität in Berlin)
Fragen oder Anmerkungen?
Für organisatorische Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Referat für Fort- und Weiterbildung (zfl-fortbildung@uni-marburg.de) des Zentrums für Lehrkräftebildung.