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Fachtage im Rahmen der Lernwelten
Rechten Ideologien in Schule und Hochschule begegnen
Wann: 15.02.2024, 12:30 - 17:00 Uhr
Wo: Neues Seminargebäude, Pilgrimstein 12 in Marburg
Offen für: Lehrkräfte, Studierende, Hochschulmitarbeitende und anderweitig Interessierte
Hier finden Sie weitere Inhalte der Veranstaltung wie Präsentationen und Informationsmaterial.
Die Veranstaltung wird über die Hessische Lehrkräfteakademie als Fortbildung akkreditiert.
Programm:
12:30-13:00 | Ankommen |
13:00-13:15 |
Grußwort von Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, Vizepräsidentin für Bildung Begrüßung durch Annette Huppert, Geschäftsführerin Zentrum für Lehrkräftebildung, und Prof. Dr. Christina Brüning, Didaktik der Geschichte Moderation: Dr. Inga Nüthen, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung |
13:15-14:45 | Vorträge von Sonja Brasch und Prof. Dr. Rico Behrens |
14:45-15:15 | Messe mit Informationsständen außerschulischer Akteure |
15:15-16:45 | Workshops |
16:45-17:00 | Abschluss durch Tina Dürr, stellvertretende Leiterin Demokratiezentrum Hessen |
anschließend | Ausgabe der Teilnahmebescheinigungen |
Details zu den einzelnen Programmpunkten finden Sie im Folgenden:
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Vortrag: Sonja Brasch "'Ist der Ruf erst ruiniert...' Die Deutsche Burschenschaft in der völkisch-autoritären Sammlungsbewegung"
Noch bis vor etwas zehn Jahren drohte die Deutsche Burschenschaft in der politischen Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Mit dem Einzug der AfD in die Parlamente jedoch ergaben sich für die elitären und nationalistischen Studenten neue Karriereoptionen. Ein Blick auf die Entwicklung des aktuellen Rechtstrends zeigt: die Burschenschafter haben dabei an wichtigen Stellen mitgewirkt und Synergieeffekte im völkischen Lager befördert. Sonja Brasch zeigt auf, welche Rolle Universitäten in diesem Prozess zukommt, stellt Beispiele von Umgangspraxen vor und erläutert, warum Korporationen strukturell und historisch für die rechte Sammlungsbewegung relevant sind.
Sonja Brasch ist freie Journalistin und politische Bildnerin und arbeitet bei der Zeitgeschichtlichen Dokumentationsstelle in Marburg. Sie ist bei NSU-Watch Hessen aktiv und arbeitet zu extrem rechten Strukturen und rechtem Terror in Hessen. (Quelle: Rosa Luxemburg Stiftung)Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Vortrag: Prof. Dr. Rico Behrens "Schule in Zeiten autoritärer Versuchungen. Herausforderungen antidemokratischer Positionen und Einstellungen für den pädagogischen Alltag"
Positionen und Einstellungen für den pädagogischen Alltag"
Schulen sind vermehrt Angriffen und antidemokratischen Herausforderungen ausgesetzt. Der Vortrag gibt Denkanstöße zu den pädagogischen, rechtlichen, politischen und systemischen Ebenen auf denen reaktives Handeln stattfinden sollte.
Dr. Rico Behrens ist Inhaber der Professur Politikwissenschaft III - Politische Bildung und Didaktik der Sozialkunde an der KU Eichstätt.Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Messestände
Lernen Sie außerschulische Akteure im Bereich der Demokratiebildung kennen, die Sie in Ihrer Arbeit unterstützen können. Unter anderem sind dabei:
Arbeit und Bildung e.V.
Demokratiezentrum Hessen
Gewaltprävention und Demokratielernen - GuD
rote linieInhalt ausklappen Inhalt einklappen Workshop: Prof. Dr. Christina Brüning & Clara Wahl "Antisemitismus im Netz am Beispiel rechter Memes"
Rechte Memes sind in Klassenchats ebenso wie bei der hessischen Polizei leider trauriger Alltag im Netz. Die Grenzen zwischen vermeintlichem Humor mit popkulturellen Aneignungen und strafrechtlich Relevantem sind dabei fließend und stellen Pädagog*innen oft vor Herausforderungen. In unserem Workshop werden wir uns v.a. auf antisemitische und geschichtsrevisionistische sowie erinnerungskulturell problematische rechte Memes konzentrieren. Wir lernen Deutungen kennen, diskutieren ausgewählte Beispiele und entwickeln pädagogische Handlungsstrategien.
Dr. Christina Brüning ist Professorin für Didaktik der Geschichte an der Universität Marburg. Clara Wahl ist als studentische Hilfskraft in der Arbeitsgruppe Didaktik der Geschichte tätig.Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Workshop: Imke Dzewas & Maria Schneider "Stadt-Rallye zur Neuen Rechten und zu Rechtsextremismus"
Der Workshop ermöglicht einen Einblick in eine Stadt-Rallye zur Fortbildung von Lehrkräften, die im Rahmen des Modellprojektes „Starke Schüler – Starke Lehrer“ (Hessen) am Arbeitsbereich Didaktik der politischen Bildung konzipiert wurde. Exemplarisch werden die Themen „Ursachen und Erklärungsansätze“, „Rechtsextremismus heute“, „Medien, Netzwerke, Symbole: Woran orientiert sich die Extreme Rechte?“ sowie „Rechtsextremismus, Neue Rechte und digitale Medien“ behandelt.
Für die Teilnahme an der Stadt-Rallye wird ein mobiles Endgerät benötigt.
Imke Dzewas ist Pädagogische Mitarbeiterin am Institut für Philosophie und am Institut für Politikwissenschaft in der Arbeitsgruppe Didaktik der politischen Bildung, und Maria Schneider ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Didaktik der politischen Bildung der Universität Marburg.Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Workshop: Udo Dannemann "Mit der diskursiven Abrüstung „Haltung zeigen“ – Ursachen von antidemokratischen Positionen sichtbar machen"
Im folgenden Workshop wird mit der Fall-Lupe ein Zugang vorgeschlagen, wie mögliche Bezugspunkte für die Ursachenanalyse und die aufklärerische Intervention als Strategie gegen antidemokratische Positionen aussehen könnte. Dabei wird davon ausgegangen, dass antidemokratischen Tendenzen, die nicht auf ein verfestigtes ideologisches rechtes Weltbild beruhen, dann entgegengewirkt werden können, wenn individuelle, politische und gesellschaftliche Ursachen thematisiert, diskutiert und irritiert werden.
Udo Dannemann ist Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Bildung an der Universität Potsdam.Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Workshop: rote linie "Die Rolle von Frauen im Rechtsextremismus. Problemanalyse und mögliche Handlungsempfehlungen"
Aufgrund stereotyper Geschlechtervorstellungen fällt es rechtsextrem eingestellten Frauen in vielen sozialen Situationen, wie bei der freiwilligen Mitarbeit in der Kita, dem Sportverein oder im Elternbeirat der Schule, viel leichter ihre menschenfeindlichen Einstellungen unerkannt in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Sie besetzen dabei vornehmlich Themenschwerpunkte wie den Schutz einer imaginierten deutschen Familie und eines angeblich deutschen Wertesystems. Die hierbei stattfindende Verbreitung rassistischer, rechtsextremer, antifeministischer und queerfeindlicher Einstellungen, welche Gewalt und Hetze hervorruft, wird wegen der kümmernden Rolle, welche die rechtsextremen Frauen dabei einnehmen, oft unzureichend problematisiert.
In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit unterschiedlichen Formaten und Ideologien rechtsextremer Frauen und besprechen mögliche Handlungsempfehlungen und Prinzipien zum Umgang, sowie zur Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit mit rechtsradikal eingestellten Frauen.
Referenten:
Albi Becker
Chris Ilkhani
Die rote linie ist eine pädagogische Fachstelle, die im Themenfeld Rechtsextremismus hessenweiter Ansprechpartner für Personen ist, die Unterstützung im Umgang mit rechtsextrem affinen jungen Menschen suchen. Ihre Angebote umfassen Beratung, Begleitung, Coaching sowie Fort- und Weiterbildung für Angehörige, Lehrende und Menschen in der sozialen Arbeit. Rechtsextrem gefährdeten jungen Menschen bieten sie außerdem sozialpädagogische Unterstützung.