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#DifferenceMatters: Sensibler und professioneller Umgang mit Vielfalt im Klassenzimmer
Herzliche Einladung zu unserer virtuellen Vorlesungsreihe zum Umgang mit Diversität im schulischen Alltag!
Prof. Dr. Naime Çakir-Mattner (JLU Gießen) beleuchtet den Einfluss islamischer Erziehungsideale (16.5.), Dr. Florian C. Klenk (TU Darmstadt) referiert zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt bei migrationsanderen Jugendlichen (9.6.) und Dr. Jost Stellmacher (UMR) und Dr. Ursula Bertels (WWU / Ethnologie in Schule und Erwachsenenbildung e.V.) berichten aus Wissenschaft und Praxis zu interkulturellen Unterschieden als Konfliktpotenzial und Ressource in der Schule.
Die Vortragsreihe wird mit Förderung durch das DAAD-Programm Lehramt.international gemeinsam von der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Technischen Universität Darmstadt und der Philipps-Universität Marburg organisiert und steht allen Interessierten offen. Keine Anmeldung erforderlich!
Uhrzeit: 18-20 Uhr
Bei Fragen oder Anregungen wendet Euch gerne an lima@uni-marburg.de oder die unter den einzelnen Vorträgen genannten Ansprechpartner der Lehramt.international-Projekte.
Wir freuen uns auf angeregten Austausch mit Euch!
Eure Lehramt.international-Teams der JLU Gießen, TU Darmstadt und Philipps-Universität Marburg
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen 16.5. Erziehungsvorstellungen muslimischer Eltern
Die Verweigerung des Sportunterrichts, die Ablehnung von Sexualunterricht in der Schule seitens der Eltern, das Tragen des Kopftuchs, die teilweise praktizierte Form der arrangierten Eheschließungen führen immer wieder zu kontroversen Debatten, die nicht vor den Toren der Schulen haltmachen. Solche Ereignisse in der Schule lassen die Frage nach Erziehungsvorstellungen muslimischer Eltern aufkommen.
Prof. Dr. Naime Çakir-Mattner, Professur für Islamische Theologie mit dem Schwerpunkt muslimische Lebensgestaltung an der Justus-Liebig-Universität Gießen, führt in ihrem Vortrag in die Erziehungsvorstellungen muslimisch geprägter Familien ein und reflektiert diese aus einer theologischen Perspektive.
Prof. Dr. Naime Çakir-Mattner, JLU Gießen
Projekt IMPACCT (International Mobility with Partners Abroad for Culturally Competent Teachers)
Kontakt: Wiebke Nierste (E-Mail)Inhalt ausklappen Inhalt einklappen 9.6. Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Schule - (k)ein Problem von migrationsanderen Jugendlichen?
Die Frage, wie in der Schule mit der Vielfalt an geschlechtlichen und sexuellen Lebensweisen pädagogisch gearbeitet werden kann und soll, beschäftigt die Ausbildung von Lehrenden zunehmend. Dabei ist die schulische Situation von LGBTIQ*-Jugendlichen inzwischen vergleichsweise gut erforscht. In seinem Vortrag beleuchtet Dr. Florian C. Klenk, wie Lehrpersonen geschlechtliche und sexuelle Lebensweisen im Schulkontext wahrnehmen und welche Bedeutung sie diesen für ihr pädagogisches Handeln zuschreiben.
Grundlage ist eine von ihm durchgeführte empirische Studie, im Rahmen derer Lehrende unterschiedlicher geschlechtlicher und sexueller Selbstverortung interviewed wurden. Im Vortrag wird ein besonderes Augenmerk auf kulturrassistische Deutungen gelegt, in denen Heteronormativität in einseitiger Weise als ein Problem von migrationsanderen Jugendlichen verhandelt wird.
Dr. Florian C. Klenk, Technische Universität Darmstadt
Projekt PraxisPro (Professionalisierung der Lehrkräftebildung durch strukturierte Internationalisierungsangebote im Lehramt an der TU Darmstadt)
Kontakt: Dr. Ruth-Maria Mell, Dr. Tara Rensch-Hewitt (E-Mail)Inhalt ausklappen Inhalt einklappen 21.6. Interkulturelle Unterschiede als Konfliktpotenzial und Ressource im schulischen Miteinander
Der Schulalltag ist geprägt von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlicher kultureller Herkunft. Dabei dominiert häufig ein defizitärer Blick, bei dem z. B. sprachlicher Nachholbedarf und Anpassungsschwierigkeiten im Vordergrund stehen. Kulturelle Unterschiede können jedoch als Ressource fruchtbar gemacht werden, die ein verstehendes Miteinander und das Selbstwirksamkeitsempfinden der Jugendlichen mit Migrationshintergrund stärkt.
Gruppendynamische Aspekte, die eine Grundlage auch von interkulturellen Konflikten an Schulen sein können, stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Jost Stellmacher von der Philipps-Universität Marburg. Eine zentrale Entwicklungsaufgabe von Jugendlichen ist es, eine eigene Identität auszubilden, wobei soziale Gruppenzugehörigkeiten eine erhebliche Bedeutung haben können. Eine wichtige soziale Gruppenzugehörigkeit speist sich aus der kulturellen Herkunft / Sozialisation. Es sollen Ideen vermittelt werden, wie aus Sicht dieser Theorietradition mit interkulturellen Konflikten in Schulen umgegangen werden könnte.
Dr. Jost Stellmacher, Philipps-Universität Marburg
Dr. Ursula Bertels beleuchtet anhand der Projekte "Interkulturelle Streitschlichter:innen" und "Kulturübersetzer:innen" des Vereins Ethnologie und Schule in Erwachsenenbildung (ESE) e.V., wie kulturelle Vielfalt an einer Schule gemeinsam gestaltet werden kann: Als Kulturvermittelnde erleichtern die Jugendlichen neuen Kindern den Zugang zum schulischen Umfeld und stehen durch ihre Mehrsprachigkeit und ihr kulturelles Wissen Lehrkräften beratend zur Seite. Auch in der Stadtteilarbeit zeigten sich positive Effekte der interkulturellen Sensibilisierung von Jugendlichen, die als Streitschlichtende tätig waren.
Ethnologie in Schule und Erwachsenenbildung e.V.
Projekt LiMa (Lehramt international in Marburg)
Kontakt: Dr. Zina Maria Morbach, Viktoria Schmitt (E-Mail)