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Die Religionskundliche Sammlung befindet sich in der ehemaligen „Landgräflichen Kanzlei“, einem stattlichen Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert, der unterhalb des Marburger Schlosses liegt und einst als Verwaltungs- und Gerichtsgebäude der Landgrafschaft Hessen-Kassel genutzt wurde. Hier geben seit 1981 mehr als 9.000 Exponate und Bilder einen Eindruck von der Vielfalt der Religionen der Welt. Die Religionskundliche Sammlung, eine zentrale Einrichtung der Philipps-Universität, wurde 1927 von dem Theologen und Religionsforscher Rudolf Otto gegründet. Das ursprüngliche Konzept Ottos, die Vielfalt der Religionen anhand ausgewählter alltagsrelevanter Objekte anschaulich zu machen, ist auch heute noch das Anliegen der Religionskundlichen Sammlung.
In der Dauerausstellung sind in zehn Räumen Objekte zu sehen, die in Zusammenhang mit über zwanzig religiösen Traditionen stehen: Alte und neue Kultfiguren, Bilder, Ikonen, Rollbilder, Ritual- und Alltagsgegenstände, Hausaltäre, Kleidung sowie Modelle von Tempelbauten erzählen vom religiösen Leben zu unterschiedlichen Zeiten in den verschiedenen Regionen der Welt. Neben Religionen Asiens sind auch Judentum, Christentum und Islam vertreten, ebenso wie antike und erloschene Religionen. Ein Raum gibt Einblicke in ausgewählte religiöse Traditionen verschiedener Regionen Afrikas. Eine größere Abteilung zeigt die Vielfalt islamischer Glaubenspraxis. Einen Ausstellungsschwerpunkt bilden die asiatischen Religionen, denn gut die Hälfte aller Sammlungsobjekte stammen aus Asien. Sie umfassen vor allem Gegenstände, Bilder und Plastiken aus rituellen Kontexten sowie Rollbilder aus Indien, China, Japan und Südostasien. So können sich die Besucher mit dem Hinduismus, verschiedenen Traditionen des Buddhismus, dem Konfuzianismus, Daoismus und Shintoismus vertraut machen und auch neuere Religionen – wie etwa Tenrikyo aus Japan – kennenlernen.
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